Wer einen Lehrabschluss nachholen will, dem wird mit bis zu 3.000 Euro unter die Arme gegriffen, kündigte Finanzstadträtin Renate Brauner (S) am Dienstag in der Bürgermeister-Pressekonferenz an.
Geld für Berufsreife, Weiterbildung
Bis zu 1.000 Euro gibt es auch für Vorbereitungskurse zwecks Absolvierung der Berufsreifeprüfung bzw. Matura. Darüber hinaus erhalten Arbeitnehmer, die weniger als 1.300 Euro netto im Monat verdienen, ebenfalls maximal 1.000 Euro ihrer Weiterbildungskosten ersetzt. Dies richte sich vor allem an Teilzeitkräfte und somit nicht zuletzt an Frauen, so Brauner. Laut der Ressortchefin haben nämlich vor allem Menschen mit geringen Bildungsabschlüssen oft Schwierigkeiten am Arbeitsmarkt.
Weiterbildung gegen Arbeitslosigkeit
Brauner zufolge haben mehr als die Hälfte der in der Arbeitslosenstatistik erfassten Personen lediglich einen Pflichtschulabschluss. Dass sich die neue Förderschiene trotzdem nur an bereits Berufstätige richtet, argumentierte die Finanzstadträtin damit, dass der Bereich Arbeitslosigkeit in erster Linie Aufgabe des Arbeitsmarktservices sei. Mit diesem gebe es aber eine Reihe von Kooperationen. Eine davon ist die Wiener Ausbildungsgarantie, die auch heuer fortgesetzt wird, wodurch erneut 4.000 Jugendliche, die keine Lehrstelle finden, in überbetrieblichen Lehrwerkstätten ausgebildet werden.
2012 wird kein leichtes Jahr
Brauners Prognosen für die nahe Zukunft des Wiener Arbeitsmarkts schauen nicht unbedingt rosig aus: “2012 wird kein leichtes Jahr.” Da erst ab einem Wirtschaftswachstum von zwei Prozent die Arbeitslosigkeit zurückgehen werde, sei derzeit auch weiterhin mit einem Anstieg der Anzahl von Menschen ohne Job zu rechnen. Zuletzt verzeichnete die Bundeshauptstadt im Dezember 2011 bei der Arbeitslosigkeit einen Zuwachs von 4,8 Prozent im Vergleich zum Dezember 2010. Mit mehr Weiterbildung soll gegen diesen Trend angekämpft werden.