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Wien feiert 1.000 km Fernwärmenetz

In der Bundeshauptstadt Wien ist das Fernwärmenetz bereits auf 1.000 Kilometer an Leitungen angewachsen. Damit wurde die Länge seit 1995 nahezu verdoppelt.

Versorgt werden inzwischen 240.000 Wohnungen und 5.000 Großkunden. Zu ihnen zählen etwa auch Touristenanziehungspunkte wie das Burgtheater oder der Wiener Stephansdom. „Wien gehört zu den europäischen Großstädten mit einem relativ hohen Anteil an Fernwärme, es ist wahrscheinlich unter den Top Ten“, erklärte Wiens Vizebürgermeister Sepp Rieder (S) anlässlich der heutigen Jubiläumsfeier an der “1.000-Kilometer-Baustelle“ in der Adalbert-Stifter-Straße in Wien-Brigittenau.

Entlastung für Wiener Luft

Die Wiener Luft werde durch die Fernwärme jährlich um 2,2 Millionen Tonnen Heizöl entlastet, verwies er auf den ökologischen Aspekt dieser Art der Energieversorgung. „Wir haben die Möglichkeit, den Anteil der Fernwärme von derzeit 35 auf 50 Prozent zu erhöhen“, sagte Rieder. Bis 2010 soll es soweit sein.

Geschafft werden solle dies auch mit Hilfe eines neues Waldbiomassekraftwerks in Wien Simmering. Dessen Inbetriebnahme ist für das Jahr 2006 geplant. Geplant ist auch eine neue Müllverbrennungsanlage (Pfaffenau).

Derzeit werden 75 Prozent der in Wien benötigten Fernwärme in den Wienstrom-Kraftwerken erzeugt. 22 Prozent der Fernwärme stammen aus den Abfallverbrennungsanlagen, drei Prozent aus den Spitzenkesselanlagen der Fernwärme Wien. Aus 15 Erzeugungsanlagen wird derzeit Heißwasser in das Netz eingespeist – und zwar mit einer Temperatur von bis zu 150 Grad.

Die 1.000 Kilometer Fernwärmeleitungen setzen sich zusammen aus den Haupttransportleitungen, das sind die großen Versorgungsleitungen, sowie den Primär- und Sekundärleitungen zur Versorgung der einzelnen Kunden. 1.000 Kilometer sind, so wurde betont, mehr als ein Drittel des gesamten Straßennetzes der Stadt Wien, das insgesamt rund 2.800 Kilometer lang ist.

Absatz um 20-Fache erhöht

In nur 35 Jahren hat die Fernwärme Wien laut eigenen Angaben den Absatz von Fernwärme an die Wiener Kunden um das 20-Fache erhöht. Waren es im Jahr 1969 nur 258 Gigawattstunden, so wurden im Geschäftsjahr 2003/04 bereits über 5.200 Gigawattstunden abgenommen. Was sich auch im Umsatz zeigt: Betrug dieser am Anfang noch bescheidene 3,7 Mio. Euro jährlich, so beläuft sich dieser inzwischen auf 364 Mio. Euro.

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