Nach Wien sollen auch in Chikago und Berlin Wohneinrichtungen in Großstädten errichtet werden. Das Projekt ist ein kleiner Schritt für Wien, aber ein großer für SOS-Kinderdorf, sagte Vyslozil. Die Familien werden in verschiedenen neuen Wohnbauten in Jedlesee untergebracht. In diesem Grätzel sollen in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Wien auch die beiden Kinderwohngruppen als Krisenpflegeplätze für 16 Kinder eingerichtet werden. Ein Familienrathaus soll als Zentrum zur Beratung bei Erziehungsfragen dienen.
Für die für Erziehung und Familienfragen zuständige Vizebürgermeisterin Grete Laska (SPÖ) stellt die Zusammenarbeit mit SOS-Kinderdorf einen wichtigen Punkt in der Kinderbetreuung dar. Schon das Ziel der Pflegereform 2000 sei es gewesen, Wohngemeinschaften statt großer Institutionen zu schaffen. Nun sei es auch möglich, dass die Wiener Kinder in ihrer Stadt betreut werden können und nicht in die Kinderdörfer Hinterbrühl und Wienerwald ausweichen müssen.
Rund 3,6 Millionen Euro müssen für das Projekt aufgewendet werden, sagte Vyslozil. Rund 40 Prozent könnten von privaten Sponsoren stammen, den Rest erhofft er sich von der Wiener Wirtschaft als Investition in die Zukunft. Eine erste Spende für das Wiener Projekt wurde unter der Führung des Vorstandsvorsitzenden der Generali Holding Vienna, Dietrich Karner, initiiert. Dabei handelt es sich laut SOS-Kinderdorf um die größte Einzelspende des heurigen Jahres in der Höhe von rund 300.000 Euro.