Die Ausstellung im MUSA “WIEN.blicke” ist noch bis 4. Oktober zu sehen. Reinhard Mandl interessierten beim Fotografieren vor allem die kleinen Dinge des Alltags und die wenigen wahrgenommenen Veränderungen, wie er erklärte.
Um bereits besuchte Plätze nicht wiederholt zu fotografieren, wählte er seine Route, indem er zur ersten Gasse, die im Wiener Straßenalphabet unter dem Buchstaben A verzeichnet ist, fuhr, von dort bis zur ersten Gasse des Buchstaben B ging und so fort.
Fotomotive aus “fremden Gegenden”
Ziel war laut Aussage des Künstlers eine Route, “die nicht nur zu bekannten Fotomotiven, sondern zu Gegenden, die mir vorher völlig fremd waren”, führt. Manchmal habe er seine Motive an Orten entdeckt, in denen zumindest auf den ersten Blick nicht viel los zu sein schien.
Seine Intention sei es gewesen, möglichst genau hinzuschauen. “Wer keine Einzelheiten sehen kann, erfährt wenig über das Wesen der Stadt”, so Mandl. Es seien beispielsweise beim Warten an einer roten Ampel interessante Bilder von Hausfassaden oder Menschen hinter Fensterscheiben entstanden.
“Bilder des wirklichen Lebens”
Zu jeder Jahreszeit sei er von vornehmen Villenvierteln bis zu Brücken am Donaukanal, die als Schlafplatz für Obdachlose dienten, gewandert. “Bilder, die etwas vom wirklichen Leben preisgeben”, seien dadurch entstanden. “Gelungene Straßenfotografien halten der Gesellschaft einen Spiegel vor”, fügte Mandl hinzu.
Der Leiter des MUSA, Berthold Ecker, drückte seine Faszination für die “unendliche Vielfalt der Ergebnisse, die sich in guten Projekten zeigen” aus. Bei den zahlreichen bereits vorhandenen Stadtfotografien bedürfe es einer ausgeprägten künstlerischen Persönlichkeit und eines guten Konzepts, um Wiederholungen zu entgehen. Dies ist laut Ecker in diesem Fall einwandfrei geglückt.
(APA/Red)