Das berichtete Dietmar Berger, leitender Kriminalpolizeibeamter vom LKA Wien, am Montag bei einem Hintergrundgespräch in Wien. Alleine bei dem Terroranschlag am 2. November wurden vier Menschen erschossen.
Eine tödliche Beziehungstat in Wien 2020
Inwieweit der Rückgang auf die Corona-Pandemie zurückzuführen ist, ist nicht ganz klar. Denn vor allem bei häuslicher Gewalt - und somit auch bei Beziehungstaten, gingen alle Experten von einem Anstieg aus. Tatsächlich gab es in Wien 2020 aber eine einzige Bluttat, bei der ein Mann seine Partnerin zu Tode brachte. "Das hat uns auch überrascht", sagte Berger. Bei dem Verbrechen erschlug im Oktober der Täter das Opfer mit einem Hammer und brachte sich danach um.
Terroranschlag in Wien überschattet Mordstatistik 2020
Überschattet wurde die niedrige Mordstatistik von dem Terroranschlag im November in der Wiener Innenstadt, bei dem vier Menschen von dem Täter erschossen wurden. "Hier führt die Ermittlungen das Landesamt für Verfassungsschutz", sagte Berger. Die Wiener Polizei ist aber unterstützend beteiligt. "Der Anschlag hat Wien und wohl auch das ganze Land erschüttert", meinte der Ermittler.
Mutter soll drei ihrer Kinder erstickt haben
Ebenfalls mehr als ein Opfer forderte ein Tötungsdelikt einer nepalesischen Frau im Oktober. Die Verdächtige soll ihre drei Kinder in der Wohnung erstickt und danach versucht haben, sich das Leben zu nehmen. Die Verdächtige hat die Tat gestanden. "Sie war in einem psychischen Ausnahmezustand, ob sie zurechnungsfähig war, müssen aber Sachverständige klären", so Berger.
Zwei Bluttaten bislang ungeklärt
Zwei Bluttaten blieben ungeklärt. Im Oktober töteten zwei unbekannte Männer bei einem Überfall einen Juwelier. Hier gestalten sich die Ermittlungen - trotz der Veröffentlichungen von Fahndungsfotos - schwierig. Ebenfalls ungeklärt ist ein Streit rund um einen Ghettoblaster am Wiener Donaukanal, der im August für einen 25-jährigen Iraker fatal endete. Vom Täter gibt es nicht einmal eine Personsbeschreibung.
Tötungsdelikte gehen in Wien seit Jahren zurück
Insgesamt gehen die Tötungsdelikte in Wien seit Jahren zurück. Dies liegt vor allem an den fortschrittlichen Ermittlungsmethoden wie etwa dem DNA-Abgleich, wie Berger erklärte. Das Phänomen des Serienmörders gebe es etwa derzeit gar nicht mehr.
(APA/Red)