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Wien: 13 Prozent mehr Arbeitslose im Juli

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Das AMS Wien verzeichnete im Juli einen Anstieg der Arbeitslosenzahlen gegenüber dem Vorjahr von 13 Prozent. Damit waren in Wien 69.204 Personen arbeitslos gemeldet, das sind um 7.977 mehr als vor einem Jahr. Dies ist wiederum der bei Weitem geringste Anstieg aller Bundesländer: In ganz Österreich stieg die Arbeitslosigkeit um 30,1 Prozent.

Auch diesmal waren in Wien Männer weit stärker vom Steigen der Arbeitslosigkeit betroffen als Frauen: Erhöhte sich diese bei letzteren um 8,4 Prozent oder 2.235 auf 28.766 Personen, so betrug das Plus bei den Männern 16,5 Prozent oder 5.742 Personen, womit insgesamt 40.438 Männer arbeitslos gemeldet waren. Die höchsten Anstiege verzeichneten die Metall- und Elektrobranche sowie Büroberufe und Technik.

Nach Altersgruppen getrennt zeigt sich folgendes Bild: Am kräftigsten stieg die Arbeitslosigkeit wiederum bei Jugendlichen bis 24 Jahre, und zwar um 17,9 Prozent oder 2.123 Personen. Das sind allerdings exakt zehn Prozentpunkte weniger als im Vormonat. “Hier greifen unsere zahlreichen Initiativen bereits”, freut sich Claudia Finster, Geschäftsführerin des AMS Wien. Im Haupterwerbsalter (25 bis 44 Jahre) stieg die Arbeitslosigkeit um 13,5 Prozent und bei Personen älter als 45 Jahre um 10,3 Prozent.

In Punkto neu gemeldete offene Stellen verzeichnete auch Wien einen Rückgang um 8,5 Prozent, der allerdings deutlich unter dem bundesweiten Durchschnitt von 18,5 Prozent liegt. Die Unternehmen gaben dem AMS Wien im Juli 5.924 offene Stellen bekannt, immerhin um 425 mehr als im Juni dieses Jahres. Im Jahresvergleich sind die offenen Stellen vor allem im Gesundheitswesen deutlich gestiegen. “Dies ist eine Zukunftsbranche, wie auch die sinkende Zahl an Arbeitslosen beweist”, so Finster. Die Zahl der Lehrstellen suchenden Jugendlichen ist gestiegen: 2.877 Jugendliche suchen nach dem Ende des Schuljahres eine Lehrstelle, das sind um 211 mehr als vor einem Jahr. Dem stehen 398 offene Lehrplätze gegenüber, um 129 weniger als noch vor einem Jahr. Finster: “Um hier gegenzusteuern, stellen wir per September 1.000 neue Lehrplätze zur Verfügung. Das sind um 200 mehr als ursprünglich geplant.”

Auch die Zahl der Schulungen hat das AMS Wien gegenüber dem Vorjahr erhöht. Derzeit besuchen 19.636 Personen Weiterbildungskurse, das sind um 4.832 mehr als im Juli 2008. “Es ist in jedem Fall sinnvoll, die Zeit der Arbeitslosigkeit mit Fortbildung zu nützen. Je höher die Qualifikation, desto größer die Chance, wieder in Beschäftigung zu kommen”, weiß die AMS Wien-Chefin. Dementsprechend positiv hat sich die Dauer der Arbeitslosenvormerkung entwickelt: Diese sank von 96 auf 91 Tage gegenüber dem Vorjahr. Unter der ausländischen Bevölkerung stieg die Arbeitslosigkeit um 16 Prozent; unter der inländischen Bevölkerung betrug das Plus 12,2 Prozent.

Wie schon in den vergangenen Monaten und Jahren konnte auch diesmal die Langzeitarbeitslosigkeit gesenkt werden: Nur noch 758 Personen waren Ende Juli länger als ein Jahr arbeitslos, damit um 337 oder 30,8 weniger als vor einem Jahr.

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