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Wieder zahlreiche Tote bei Anschlägen im Irak

Kein Ende der Gewalt absehbar
Kein Ende der Gewalt absehbar
Die Welle der Gewalt im Irak reißt nicht ab. Seit Samstag wurden bei Anschlägen in mehreren Städten fast 100 Menschen getötet. Allein in der Hauptstadt Bagdad starben nach Angaben von Ärzten mindestens 60 Menschen durch Attentate. Zunehmend werden Einrichtungen der Kurdenpartei Patriotische Union Kurdistans (PUK) Ziele von Angriffen.


Nachdem am Sonntag Islamisten das PUK-Büro in Jalawla, 115 Kilometer nordöstlich von Bagdad, angegriffen hatten, wurde am Montag die PUK-Zentrale in der nordirakischen Stadt Tuz Khurmato durch einen Bombenanschlag verwüstet. Dabei starben nach Angaben aus Sicherheitskreisen zusammen mindestens 34 Menschen, über 60 wurden verletzt. Zum Anschlag in Jalawla bekannte sich die radikale sunnitische Gruppe ISIL.

Der Irak versinkt seit dem Abzug der US-Truppen immer mehr in Gewalt. Allein im Mai wurden rund 800 Menschen bei Anschlägen und Kämpfen zwischen Sicherheitskräften und Milizen getötet. Die sunnitische Minderheit fühlt sich diskriminiert durch die von dem schiitischen Ministerpräsidenten Nuri al-Maliki angeführte Regierung. In den vergangenen Monaten wurde die auch in Syrien kämpfende Sunniten-Miliz Islamischer Staat im Irak und der Levante (ISIL) immer stärker und konzentrierte sich wieder mehr auf den Kampf im Irak.

In Bagdad gab es nach Angaben aus Sicherheitskreisen am Samstag etwa ein Dutzend Explosionen in überwiegend von Schiiten bewohnten Stadtteilen. Die meisten Toten waren nach einem Attentat in Bezirk Bayaa zu beklagen. Dort starben 23 überwiegend junge Männer. Zunächst bekannte sich niemand zu den Anschlägen.

Ebenfalls am Samstag stürmten in der Stadt Ramadi nach Angaben aus Sicherheitskreisen mehrere Bewaffnete die Universität und nahmen Hunderte Studenten und Bedienstete als Geiseln. Nach mehreren Stunden ließen die Angreifer ihre Geiseln nach und nach frei und zogen vom Universitätsgelände ab. Aus Stellungen außerhalb des Campus’ griffen sie dann Soldaten an, die auf das Universitätsgelände vorrückten.

Große Teile der Städte Ramadi und Falluja werden seit Jahresbeginn von Stammeskriegern und der ISIL kontrolliert.

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