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Wieder vier Tote im Mafiakrieg in Neapel

Auch die jüngste Großrazzia hat dem Mafiakrieg in Neapel kein Ende gesetzt: Am Wochenende starben wieder vier Menschen im Kampf der Camorra-Clans um die Vorherrschaft in der Stadt.

Sie wurden von gedungenen Killern binnen weniger Stunden auf offener Straße niedergestreckt.

Wie das staatliche Fernsehen am Sonntag berichtete, erschossen die Mörder am Samstag einen 54-jährigen „Paten“ aus Vergeltung, weil sein Bruder mit der Polizei zusammenarbeitet. Kurz darauf wurde ein 20-jähriger Vorbestrafter verfolgt. Er habe sich zwar noch in ein Wurstgeschäft flüchten können, wurde dort aber von seinen Killern entdeckt und getötet.

Zwei weitere, ebenfalls vorbestrafte Männer wurden durch Schüsse in den Kopf schwer verletzt und starben später im Krankenhaus, hieß es. Als Ursache hinter der Welle der Gewalt sehen Experten ein „Machtvakuum“ innerhalb der Camorra, wie die neapolitanische Mafia genannt wird.

Der Krieg sei ausgelöst worden, als sich kleinere Familien vom mächtigen Di-Lauro-Clan hätten lösen wollen. Die Regierung hatte vergangene Woche Dutzende „Paten“ festgenommen. Experten meinen, es werde erst dann wieder Ruhe geben, wenn in der Unterwelt die Vorherrschaft eines Clans anerkannt werde. Traditionell ist die Camorra im Drogen- und Waffenhandel sowie mit Erpressungen aktiv.

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