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Wieder Betriebsversammlung im AKH Wien

Wohin geht's am AKH Wien?
Wohin geht's am AKH Wien? ©APA
Im Wiener Allgemeinen Krankenhaus findet morgen, Dienstag, eine weitere Betriebsversammlung der Ärzte statt. Anlass dafür ist die prekäre Budgetsituation ihres Arbeitgebers, der Medizinischen Universität Wien.
Reduktion um 14 Prozent
Kein Ende der Diskussionen
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Rettet das AKH!

Diese hat zuletzt wiederholt beklagt, dass mit kommendem Jahr Leistungseinschränkungen drohen, wenn der Bund nicht die entsprechenden Mittel zur Verfügung stellt. Die Versammlung der Ärzteschaft könnte auch für die Patienten Konsequenzen haben.

Längere Wartezeiten für Patienten möglich

Laut dem Vorsitzenden des Betriebsrats des ärztlichen Personals, Ärztekammer-Vizepräsident Thomas Szekeres, sind längere Wartezeiten an manchen Ambulanzen oder der Ausfall von Operationen möglich. “Die Folgen werden für die Patienten aber verschmerzbar sein”, zeigte er sich am Montag im Gespräch mit der APA überzeugt. Die Betriebsversammlung werde nur rund ein bis zwei Stunden dauern, danach gebe es wieder Normalbetrieb. Notfälle, so fügte er hinzu, würden jedenfalls behandelt.

Man wolle noch keine Eskalation, versicherte Szekeres – der nicht ausschloss, dass es künftig auch Protestmaßnahmen mit größeren Auswirkungen geben wird. Die Betriebsversammlung beginnt um 9.00 Uhr im Hörsaal 1 des AKH-Hörsaalzentrums statt. Eine Pressekonferenz ist für die Mittagsstunden geplant.

Ärzte gegen grobe Sparmaßnahmen am AKH Wien

Im Wiener AKH könnten nach Angaben der Ärzte bis zu 180 der derzeit rund 1.500 Dienststellen gestrichen bzw. nicht nachbesetzt werden. Falls die erwünschten Mittel nicht zugesagt werden, sollen bereits Anfang nächsten Jahres die ersten Konsequenzen gezogen werden. So würde die Anzahl der Journaldienste um rund 14 Prozent reduziert, wie der Rektor der Med-Uni, Wolfgang Schütz, zuletzt im APA-Gespräch vorgerechnet hat.

Er beklagte, dass die steigenden Kosten nicht mehr abgegolten werden. 2011 ist demnach bereits ein Minus von 9 Mio. Euro zu erwarten.

Unmittelbarer Ansprechpartner der Universität ist der Bund. Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle (V) möchte jedoch auch die Stadt Wien in die Pflicht nehmen. Denn derzeit gibt es mit dieser eine gültige Vereinbarung, die besagt, dass die Kosten für das medizinische Personal von der Uni zu tragen sind. Das Pflege- und Erhaltungspersonal wird hingegen von der Stadt bezahlt, die auch Betreiberin und Erhalterin des AKH Wien ist.

Zu viel Routine, zu wenig Forschung

Die große Zahl an Routinebehandlungen hat nach Ansicht des Bundes aber dazu geführt, dass zu wenig Zeit für Forschung und Lehre bleibt. Darum solle, so lautet die Forderung, auch die Stadt hier ihren Beitrag leisten. Wien hat dem Ministerium aber bereits eine Absage erteilt: Man sei nicht bereit, hier einzuspringen. Im Rathaus wurde darauf verwiesen, dass die Medizinische Universität derzeit lediglich 15 Prozent zum Budgets des AKH Wien beitrage. Der Rest werde von der Stadt bzw. vom Gesundheitsfonds finanziert, hieß es. 

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