Zur Bekämpfung des Schlepperunwesens führte die Arge Ost am 17. November 2004 auf der Wiener Triester Straße eine Schwerpunktaktion durch. Ein 24-jähriger Autofahrer drehte durch, als er die Straßensperre sah, weil er – wie er heute, Donnerstag, Richter Gerhard Pohnert im Straflandesgericht erklärte – halt einfach einen Hass auf die Polizei ghabt hat: Er durchbrach die Barriere, donnerte – von mehreren Streifenwagen verfolgt – mit bis zu 160 Stundenkilometern über die Südosttangente, ehe seine Amokfahrt in Brunn am Gebirge unsanft endete.
Mit Tempo 100 krachte er gegen einen Betonsockel und landete mit seinem Wagen in einem Zaun. Er kam unverletzt davon, wurde jetzt aber wegen fahrlässiger Gemeingefährdung und Widerstands gegen die Staatsgewalt zu acht Monaten unbedingter Haft verurteilt. Das war wie im Film The Fast and the Furious!, hielt der Richter Kopf schüttelnd fest.
Dabei hatte der Mann nicht ein Mal einen Führerschein, dafür ein getrübtes Vorleben. Mehrere bedingte Vorstrafen scheinen in seinem Strafregister auf, die ihm nun prompt widerrufen wurden. Sollte das Urteil rechtskräftig werden – der 24-Jährige erbat Bedenkzeit -, muss er insgesamt 21 Monate absitzen.
Es war die letzte Idiotenaktion, lautete seine Verantwortung. Zum Zeitpunkt seiner Horrorfahrt war er außerdem alkoholisiert: Der Alkomat spie einen Wert von 0,54 Promille aus.