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Wie sich Träume erfüllen

Kennelbach -  Beim Neujahrskonzert heißt es für Nadine Nigl: "Bitte zum Solo auf die Bühne."

Wie viele Stunden ihre Mutter schon im Auto verbracht hat, weil sie ihre Tochter gerade zum oder vom Violinunterricht fuhr, will sie besser gar nicht wissen. Wie viele Stunden sie selbst schon im Zug gesessen ist, wenn sie zum Privatunterricht nach Salzburg reist, hat sie nie ausgerechnet – weil die Musik ihr einfach Freude macht. „Wir sind keine überdurchschnittlich musikalische Familie. Niemand spielt ein Instrument. Sobald ich aber mit dem Violinunterricht begonnen habe, hat man mich voll unterstützt – immer“, kann sich Nadine Nigl, die heuer als Solistin beim Neujahrskonzert des Jugendsinfonieorchesters Dornbirn auftreten wird, auf ein stabiles Umfeld verlassen.

Es muss die Violine sein

Diese Stütze braucht sie auch, wenn ihr neben der Matura, die heuer für sie ansteht, und der Musik nicht mehr so viel Freizeit bleibt. Aber das macht nichts. Und das macht nichts, seit sie als Kindergartenkind einen Geiger im TV gesehen hat. „Das hat mir so gefallen, dass ich am liebsten sofort Geige gelernt hätte“, schwärmt sie noch heute. Der Klang der Violine hatte es Nadine Nigl angetan, die Tatsache, dass es die Violine erlaubt, Doppelgriffe zu spielen, kam später als faszinierendes Element dazu. Fasziniert wird auch ihr Pub­likum sein, wenn sie beim Silvester- und Neujahrskonzert mit dem dritten Satz des Violinkonzerts Nr. 1 von Max Bruch auf die Bühne des Dornbirner Kulturhauses tritt. Nigl: „Das ist eine Herausforderung für mich und auch die Erfüllung eines Herzenswunsches. Die Doppelgriffe, die Intonationen machen das Stück so spannend.“ Ihre Orchesterkarriere startete Nadine Nigl beim Kinderorchester der Musikschule. „Dann habe ich so fleißig geübt, dass ich ins Jugendorchester aufsteigen konnte. Im Orchester zu spielen ist für mich unglaublich lehrreich. Egal wie oft man ein Stück schon gehört oder gespielt hat, in der Arbeit daran entdeckt man immer wieder Neues“, erzählt Nadine Nigl im VN-Gespräch und von ihrem Wunsch und ihrem Ziel, die Musik verstehen zu können. „Ich möchte die Musik nachvollziehen können, mich hineinfühlen. Gleichzeitig feile ich ständig auch an meiner Technik, damit ich immer neue, technisch anspruchsvolle Stücke spielen kann“, gibt Nadine Nigl einen kurzen Einblick in ihr Probenkonzept und ist für ihren Dirigenten gleichzeitig nur voll des Lobes. „Man spürt bei Guntram Simma einfach, dass er von der Musik begeistert ist und uns diese Begeisterung auch vermitteln will. Das ist ansteckend“, erklärt Nadine Nigl, warum sie sich auf jedes neu zu erlernende Stück Musik freut und jede Probe – sofern die Zeit dazu da ist – einfach nur gerne besucht.

Musik zur Matura

Ist das Solo zum Jahreswechsel nun erst einmal gespielt und der Applaus mehr als ordentlich ausgefallen, dann steht für die Kennelbacherin in diesem Sommer die Matura an. Unter den Prüfungsfächern findet sich natürlich auch die Musik. Am Mozarteum zu studieren wäre für Nadine Nigl dann der nächste Schritt in Richtung ihres Berufswunsches Musikerin. „Als Orchestermusikerin zu spielen, daneben vielleicht noch ein eigenes Ensemble zu haben, das wäre mein Traum“, hat Nadine Nigl ihre Berufsplanung bereits umrissen. Schließlich sind Träume ja da, um sie wahr werden zu lassen.

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