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Wie gefährlich sind Schutzwege?

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Symbolbild ©Bilderbox
19 Fußgänger starben 2009 bei Unfällen auf Schutzwegen. Seit 1995 gibt es leider einen kontinuierlichen Anstieg bei Verletzten.
Frau schwer verletzt
Achtjähriger starb

Nach dem tödlichen Unfall eines Achtjährigen auf einem ungeregelten Schutzweg in Wien-Döbling am 18. Mai ist am Mittwoch erneut eine Passantin auf einem Zebrastreifen ohne Ampel von einem Pkw erfasst worden. Die 47-jährige Frau erlitt schwere Verletzungen und musste mit dem Notarzthubschrauber ins Spital gebracht werden. Laut Kuratorium für Verkehrssicherheit (KfV) starben im Vorjahr 19 Fußgänger auf Schutzwegen, 16 davon auf ungeregelten Zebrastreifen. 746 Passanten wurden 2009 bei Unfällen auf ungeregelten Schutzwegen verletzt, bei jenen mit Ampeln gab es 421 Verunglückte.

In Wien waren es 154 Verletzte und Todesopfer gegenüber 257 auf Zebrastreifen mit Ampeln. Seit 1995 – damals gab es noch rund 500 Tote und Verletzte – sei die Unfallstatistik bei ungeregelten Schutzwegen sukzessive gestiegen, erklärte Klaus Robatsch vom KfV. Der bisherige Maximalwert dieses negativen Trends wurde 2008 mit 813 Verletzten und 15 toten Fußgängern erreicht. 173 davon verunglückten in Wien. Bei Zebrastreifen mit Ampeln gab es österreichweit um knapp die Hälfte weniger Verletzte (424) sowie um ein Drittel weniger tödlich Verunglückte (5).

Hoffnung machen dem KfV die 2004 in Kraft getretenen neuen Errichtungskriterien für Schutzwege. Verbesserungen sind laut Robatsch bereits bemerkbar. Entsprechend der Regelung dürfe es Zebrastreifen ohne Ampeln nur dort geben, wo die Geschwindigkeit mit maximal 50 km/h festgesetzt sei und gleichzeitig 45 Meter Sichtweite das rechtzeitige Bemerken von Passanten ermöglichen, erklärte er. Außerdem dürfe es pro Fahrtrichtung nur eine Fahrbahn geben und die Beleuchtung müsse das Erkennen von Personen sicherstellen. Das Verkehrsaufkommen und die Fußgänger-Frequenz entscheiden ebenfalls, ob eine Ampel notwendig ist oder nicht.

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