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Wie die Pandemie das Familienleben verändert

"Familien in Zahlen 2021"
"Familien in Zahlen 2021" ©Canva
Der Bericht "Familien in Zahlen 2021" des Österreichischen Instituts für Familienforschung an der Universität Wien veröffentlicht Daten zu den Auswirkungen des Coronavirus auf Familien.

Paare heirateten nicht nur seltener, sie ließen sich auch weniger oft scheiden - die Gesamtscheidungsrate sank von 40,7 Prozent im Jahr 2019 auf 37,6 Prozent im Jahr 2020.

Der Report zeigt laut Familienministerin Susanne Raab (ÖVP) Trends des Zusammenlebens auf. "Die Ergebnisse helfen uns, unsere Politik bei den Bedürfnissen der Menschen anzusetzen. Besonders im Bereich der Kinderbildung und -betreuung hat sich der Bund erst kürzlich klar dafür ausgesprochen, die Länder mit noch mehr finanziellen Mitteln zu unterstützen, um Kinderbetreuung weiter auszubauen", sagte sie in einer Aussendung.

Frauen werden später Mütter

Denn die Pandemie brachte einen Rekord bei der Kinderbetreuung mit sich: 2020/21 verzeichnete man einen Höchststand an institutionell betreuten Kindern. Bei Kindern unter drei Jahren wird das auch im Zehn-Jahres-Vergleich sichtbar. Die Kinderbetreuungsquote stieg bei ihnen von 19 Prozent im Jahr 2010 auf 29,9 Prozent im Jahr 2020. Um 21 Prozent wuchsen außerdem die Ausgaben für die Familienbeihilfe im Jahr 2020. Die Pandemie ist dabei wiederum ein Faktor - einen Grund für die Erhöhung stellt nämlich die coronabezogene Einmalzahlung des Kinderbonus dar, die 656 Mio. Euro kostete.

Der Bericht zeigt außerdem die Trends der letzten Dekade (2010 bis 2020) auf und kommt dabei etwa zu dem Schluss, dass Frauen immer später Kinder bekommen. Lag das durchschnittliche Alter einer Frau bei ihrer ersten Geburt 2010 noch bei 28,5 Jahren, sprang es 2020 mit 30 Jahren auf den bisherigen Höchstwert. Die Eltern der meisten Kinder unter 15 Jahren sind immer noch verheiratet bzw. leben in eingetragenen Partnerschaften - 72,8 Prozent waren es 2010, 71,2 Prozent 2020. Außerdem werden Kinder weniger häufig von Alleinerziehenden aufgezogen - um 7,6 Prozent ging die Anzahl der Alleinerziehenden mit Kindern unter 15 Jahren in den vergangenen zehn Jahren zurück.

Mehr Mütter arbeiten

Gestiegen ist indes der Anteil aktiv erwerbstätiger 25- bis 49-jähriger Frauen mit Kindern unter 15 Jahren - im Vergleich zu 2010 um 2,5 Prozentpunkte. Allerdings gibt es viel mehr erwerbstätige Väter als Mütter, der Unterschied betrug im Jahr 2020 23,9 Prozentpunkte, im Vergleich zu 27,1 im Jahr 2010. In Teilzeit arbeiten währenddessen immer noch viel mehr Mütter (75,5 Prozent) als Väter (8,3 Prozent). Sowohl bei Müttern als auch bei Vätern stieg die Teilzeitquote allerdings an - bei Ersteren um 4,6, bei Letzteren um 2,7 Prozent.

(APA)

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