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Wie der Wind sich hebt - Trailer und Kritik zum Film

Die Filme des Japaners Hayao Miyazaki gehören zu den verspieltesten unserer Zeit. Mit seinen visuell atemberaubenden Animationsfilmen wie "Chihiros Reise ins Zauberland" verzaubert er seine Fans seit Jahrzehnten und gewann zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Oscar.

Auch sein aktuelles Werk, das Drama “Wie der Wind sich hebt”, passt mit seinen originellen Ideen in dieses Oeuvre – ab Freitag im Kino.

Wie der Wind sich hebt: Geschichte

Es wird allerdings wohl der letzte Film des Ausnahmeregisseurs sein. Der 73-jährige Gründer des legendären Zeichentrickstudios Ghibli will sich nämlich zur Ruhe setzen. Inspiriert von wahren Begebenheiten erzählt “Wie der Wind sich hebt” von Jiro Horikoshi, dem Erfinder eines Kriegsflugzeugs. Schon als Bub träumt der vom Fliegen und davon, später einmal Pilot zu werden. Doch als das wegen seiner Kurzsichtigkeit nicht klappt, wird er Flugzeugingenieur und entwickelt schließlich die Maschine, die unter anderem für den Angriff auf Pearl Harbor eingesetzt wird.

Miyazaki, bei dem das Fliegen auch in früheren Filmen wie dem Drama “Porco Rosso” immer wieder ein zentrales Element war, zeigt seinen Protagonisten jedoch nicht unkritisch als Helden. Stattdessen sieht er ihn deutlich im Kontext der Zerstörung und verdeutlicht, wie aus Träumen Albträume werden können.

Wie der Wind sich hebt: Kritik

Vor allem aber bettet er die Geschichte in einen größeren Zusammenhang ein und zeichnet ein vielschichtiges Porträt vom Japan der 1920er und 30er-Jahre: Wirtschaftskrise, Armut, Tuberkulose-Epidemie, auch die drohende Gefahr eines Krieges ist stets präsent.

Trotz aller Ruhe, mit der er erzählt, beweist Miyazaki einmal mehr sein Gespür für die visuelle Wucht von Bildern. So schweben die Zuschauer mit den Flugzeugen durch die Luft, spüren die davon ausgehende Leichtigkeit, erleben aber auch die Liebe von Jiro zu der schwer kranken Nahoko mit ihrer ganzen Dramatik mit. Besonders jedoch die Szenen von dem verheerenden Erdbeben von Kanto 1923 prägen sich nachhaltig ein: Da rollt die Welle auf die Stadt zu, zerstört Häuser und Straßen, verbreitet Panik und Chaos und zwingt Menschenmassen zur Flucht. Bilder wie diese gehören zu den stärksten des Films – und auch zu Miyazakis Karriere.

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(APA)

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