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Wie beim ersten Mal - Trailer und Kritik zum Film

Es ist das Ende einer Ehe - Kay (Meryl Streep) und Arnold (Tommy Lee Jones) sind seit 31 Jahren verheiratet, jetzt verbinden sie nur noch die gemeinsamen Routinen. Alle Spielzeiten auf einen Blick

Keine Gespräche, keine Berührungen, ein gemeinsames Schlafzimmer haben sie schon lange nicht mehr, zum 31. Hochzeitstag gibt es eine Ausweitung des Kabelsenderangebots. Das will Kay nicht länger akzeptieren – hinter dem Rücken ihres Manns bucht sie Paartherapie bei einem anerkannten Profi. Was folgt, ist die sensible Aufarbeitung einer eingefahrenen Ehe, die weniger von den Tipps des Experten (Steve Carell) als vom stimmigen Zusammenspiel der beiden Hauptdarsteller profitiert. ” Wie beim ersten Mal” läuft ab Freitag in den österreichischen Kinos.

“Wie beim ersten Mal”: Streep und Jones proben Ehe auf Neuanfang

“Ehen ändern sich nicht, außer es wird so schlimm, dass einer beschließt, die Dinge anzupacken”, diagnostiziert Kays Arbeitskollegin. Tatsächlich muss die inzwischen leicht verzweifelte Kay – den letzten Annäherungsversuch quittierte ihr Gatte schlicht mit einem “Oh, well…” – zu Erpressung greifen, um Arnold in das Flugzeug Richtung Neuanfang zu bewegen. “Hope Springs” heißt das Städtchen in Maine, in dem Dr. Bernard Feld ordiniert. Bis sich die beiden Protagonisten allerdings zur Hoffnung durchgegraben haben, müssen sie einige eher mehr als weniger unangenehme Sitzungen mit dem ewig gleichmütig dreinblickenden Paartherapeuten überstehen. Viel wichtiger noch: Sie müssen einander wieder kennen und schätzen lernen. Und das in einer für Arnold denkbar feindlichen Umgebung, wo jedes Thunfischsandwich mit neun Dollar zu Buche schlägt.

Spätestens wenn der Therapeut zum Ausleben der jeweiligen Sexfantasien rät, ist Scheitern inbegriffen. Jones und Streep meistern jedoch auch das Thema Sexualität im Alter ohne Peinlichkeit, dafür jedoch mit einigen Schmunzelmomenten. Komik funktioniert hier auch ohne Holzhammer. Nach “Der Teufel trägt Prada” arbeitet Regisseur David Frankel zum zweiten Mal mit Oscar-Preisträgerin Meryl Streep zusammen. Und diese Kooperation funktioniert: Frankel lässt Streep den Raum, den sie braucht, um “Wie beim ersten Mal” durch kleine Gesten und Mimik zum Leben zu erwecken. Tommy Lee Jones bietet als grummeliger, geiziger und distanzierter Golffan einen dankbaren Gegenpart.

Diese zwei durchwegs guten Schauspielleistungen machen den an sich konventionellen Stoff zu einer sensiblen und berührenden Geschichte eines Neubeginns: “Es ist wie bei einem Make-up”, erklärt Arnold, “es sieht für einen Moment anders aus und dann ist wieder alles beim Alten.” “Ich weiß nicht, ob ich wieder zurück kann”, antwortet ihm Kay.

(APA)
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