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Widerstandskämpferin Lisa Fittko ist tot

&copy APA Symbolfoto
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Die Wiener Schriftstellerin und Widerstandskämpferin im Zweiten Weltkrieg, Lisa Fittko, ist am vergangenen Samstag (12. März) in Chicago gestorben.

Fittko, geboren 1909 in Ungvar (Ungarn), wuchs als Lisa Ekstein in Wien auf, wo ihr Vater Herausgeber der kulturpolitischen Zeitschrift „Die Wage“ war. 1922 übersiedelte die Familie nach Berlin. Anfang 1933 wurde Lisa Ekstein, in der deutschen Linken aktiv, beim Verteilen antinazistischer Flugblätter entdeckt und musste in die Illegalität gehen.

Sie floh nach Prag, wo sie den politischen Flüchtling Hans Fittko kennen lernte und 1934 heiratete. 1938 flüchteten die Fittkos nach Paris und wurden 1939 in einem Lager in Südfrankreich interniert. Danach lebten sie in Marseille und Orten nahe der französisch-spanischen Grenze. Mit ihrem Mann leistete sie in Zusammenarbeit mit dem „Emergency Rescue Committee“ unter Varian Fry bis November 1941 Fluchthilfe für deutsche und österreichische Verfolgte des NS-Regimes.

Der von den Fittkos benutzte alte Schmugglerpfad über die Pyrenäen wurde damals ihnen zu Ehren „F-Route“ genannt. In ihren Erinnerungen „Mein Weg über die Pyrenäen“ (1985/1994) und „Solidarität unerwünscht“ (1992/1994) hat Fittko über diese Jahre berichtet.

1941 floh sie nach Kuba und arbeitete in Havanna in einer Ausbildungsstätte für deutsche jüdische Flüchtlinge. 1948 fand sie Aufnahme in den USA. Sie arbeitete als Fremdsprachenkorrespondentin und bis 1974 in der Administration der University of Chicago und engagierte sich in der amerikanischen Friedensbewegung.

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