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Wichtiger Fortschritt bei Friedensgesprächen

Bei den Friedensgesprächen für den Sudan haben die Konfliktparteien am Donnerstag einen wichtigen Fortschritt erzielt.

Die Regierung und die größte Rebellengruppe aus dem Süden des Landes unterzeichneten in Nairobi ein Abkommen über grundsätzliche Regelungen für eine Übergangszeit von sechs Jahren. Der kenianische Chefvermittler Lazaro Sumbeiywo erklärte anschließend, die Einigung zeige, dass beiden Seiten an einem gerechten und dauerhaften Frieden gelegen sei.

Dem Abkommen zufolge darf die Sudanesische Volksbefreiungsarmee (SPLA) ihre Kämpfer in Südsudan beibehalten und muss diese nicht einer neuen nationalen Armee zuführen. Ferner werden die Rebellen ihre Kämpfer aus Ostsudan abziehen, während die Regierung die Zahl ihrer Soldaten im Süden des Landes reduziert, dem Hauptkonfliktgebiet. In drei umstrittenen Gebieten in der Landesmitte werden beide Seiten ihre Truppen zusammenführen. Die SPLA behält eine kleine Truppenpräsenz in der Hauptstadt Khartum bei.

Der sudanesische Vizepräsident Ali Osman Mohammed Taha und der Führer der SPLA, John Garang, hatten sich am Mittwoch nach dreiwöchigen Gesprächen auf das Abkommen verständigt. Damit räumten sie ein großes Hindernis bei den Friedensgesprächen zur Beendigung des 20-jährigen Bürgerkriegs aus.

Die Regierung und die SPLA im Süden des größten afrikanischen Landes haben im Juli vergangenen Jahres ein Rahmenabkommen über eine Einstellung der Kämpfe geschlossen. Zuletzt waren die Friedensgespräche aber ins Stocken geraten. Der seit 20 Jahren andauernde Bürgerkrieg und die dadurch verursachte Hungersnot forderten bisher mehr als zwei Millionen Todesopfer und machten weitere vier Millionen Menschen zu Flüchtlingen. Die SPLA tritt für eine Selbstbestimmung des Südens ein, dessen Bevölkerung sich ethnisch, kulturell und religiös vom Norden unterscheidet.

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