So sei in den vergangenen Jahren ein Anstieg von Infektionen mit Malaria und Dengue-Fieber sowie von Herzkrankheiten in Europa, Kenia und China zu beobachten gewesen. „Der Klimawandel könnte die öffentliche Gesundheitsversorgung überrollen“, warnte WHO-Expertin Kristie Ebi am Dienstag während der UN-Klimakonferenz in Nairobi.
Die weltweit steigenden Temperaturen verschärften die Bedrohungen für die Gesundheit der Menschen, vor allem in Gesellschaften mit geringeren Einkommen, erklärte eine Gruppe von UN-Wissenschaftern. Betroffen seien vor allem Länder in tropischen und subtropischen Klimazonen. WHO-Sprecher Diarmid Campbell Lendrum kritisierte, dass unter diesen Folgen vor allem Gebiete zu leiden hätten, die selbst nur wenig zur Erderwärmung beitrügen.
Selbst ein relativ geringer Temperaturanstieg könne die Zahl von Moskitos bereits verzehnfachen, erklärte Solomon Nzioka vom kenianischen Gesundheitsministerium. Die WHO-Ärztin Bettina Menne betonte, während Malaria vor zwei Jahrzehnten nur in drei südosteuropäischen Ländern vorgekommen sei, habe sich die Krankheit inzwischen nach Russland und in ein halbes Dutzend weitere Länder ausgebreitet. Vor allem in Mittelmeerländern gebe es außerdem ein erhöhtes Risiko für einen Ausbruch von Dengue-Fieber und dem West-Nil-Virus, sagte Menne.