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Wett-Strafverfahren geht von Salzburg nach Graz

Staatsanwaltschaft Graz ermittelt schon seit 2010
Staatsanwaltschaft Graz ermittelt schon seit 2010
Die Staatsanwaltschaft Salzburg wird das Strafverfahren in der Spielmanipulations- und Wettbetrugs-Affäre im Österreichischen Fußball noch in dieser Woche an die Staatsanwaltschaft Graz abtreten. Das erklärte der Mediensprecher der Staatsanwaltschaft Salzburg, Marcus Neher, am Montag gegenüber der APA.

Nach derzeitigem Verfahrensstand in der aktuellen Causa sollen seit 2004 an die 17 bis 19 Fußballspiele manipuliert worden sein. 30 aktive oder ehemalige Kicker stehen unter Verdacht, vergangenen Donnerstag wurden 20 davon zeitgleich als Beschuldigte einvernommen.

Taboga und Kulic werden überrstellt

Bei sechs Personen klickten innerhalb von knapp drei Wochen die Handschellen, sie wurden in Untersuchungshaft genommen. Es handelt sich um die beiden Hauptbeschuldigten Albaner Ilir N. (51) und Arben T. (42), Ex-Kicker Sanel Kuljic (36), einen Team-Manager eines Regionalliga-Vereins, um den Tschetschenen und Kuljic-Komplizen Sulim D. (32) sowie um den ehemaligen SV-Grödig-Spieler Dominique Taboga (31). Durch die “Task-Force” des Bundeskriminalamtes (BK) ist wegen des Skandals die Operation “RINAS” (in Rinas liegt der Flughafen der albanischen Hauptstadt Tirana) eingeleitet worden.

Warum das Strafverfahren noch in dieser Woche die Staatsanwaltschaft Graz übernehmen wird, hat der Salzburger Staatsanwaltschafts-Sprecher Neher damit begründet, dass gegen einer der beschuldigten Personen ein Strafverfahren in Graz anhängig ist. “Die Verfahren hängen sachlich zusammen. Es gibt Überschneidungen.”

Die Überstellung von jenen drei Untersuchungshäftlingen, die in der Justizanstalt Salzburg hinter Gitter sitzen, wurde bereits verfügt. Es handelt sich um Taboga, Kuljic und den Tschetschenen. “Wir haben die Anordnung erhalten, die Häftlinge ehestmöglich nach Graz zu transportieren”, sagte Anstaltsleiter Oberst Dietmar Knebel zur APA.

Neun aktive Spieler unter Verdacht

Die Staatsanwaltschaft Graz ermittelt seit 2010 wegen des Verdachts der Spielmanipulation und der Geldwäsche. Derzeit laufen die Erhebungen noch gegen 14 Personen, darunter neun aktive Spieler. Ein ehemaliger Kicker vom Kapfenberger SV hat ein Geständnis abgelegt.

Gegen Kuljic liefen ebenfalls Ermittlungen, das Verfahren wurde aber eingestellt. Die Staatsanwaltschaft Graz rechnet mit einer Entscheidung über eine Anklage Anfang 2014. Die Ermittlungen begannen 2010 im Gefolge des deutschen Wettskandals. Insgesamt 15 Liga-Spiele der Jahre 2009 und 2011 wurden untersucht.

(APA)

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