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Westliche Banken schalten Stellenanzeigen in Russland

Auch die österreichische Raiffeisen Bank International sucht wieder Personal in Russland.
Auch die österreichische Raiffeisen Bank International sucht wieder Personal in Russland. ©EUTERS/Leonhard Foeger
Wieder auf der Suche nach Personal sind ausländische Banken, darunter die österreichische Raiffeisen Bank International (RBI) in russland. Der Grund: Die Behörden blockieren den Rcückzug der Kreditinstitute.

Die RBI und die amerikanische Citibank schalten im Juli zusammen hunderte Stellenanzeigen in Russland schreibt Reuters und bezieht sich auf das russische Jobportal Headhunter.

Westliche Banken schalten wieder Stellenanzeigen in Russland

Die RBI habe im Juli demnach 276 Stellen ausgeschrieben, so die Nachrichtenagentur Reuters. Gegenüber der APA bestätigte ein RBI-Sprecher, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Russland gesucht werden, ohne aber eine Zahl zu nennen. Es würden aber nur Beschäftigte ersetzt, die die Bank verlassen hätten und es würde nicht expandiert, betonte der Sprecher. Zudem fände bei der RBI in Russland seit Beginn des Krieges keine Kreditvergabe mehr statt.

Nach Einmarsch Russlands in der Ukraine viel Personal entfernt

Nach dem Einmarsch von Russland in der Ukraine hatten viele westliche Banken russische Beschäftigte aus Führungspositionen entfernt und Möglichkeiten eines Rückzugs aus dem Markt eruiert, so Reuters. Doch die Sanktionen hätten den Spielraum für die Finanzinstitute eingeschränkt, heißt es in Branchenkreisen. Russland will die Banken im Gegensatz zu anderen Industrie- oder Handelsunternehmen nicht so einfach gehen lassen. So sagte der stellvertretende Finanzminister Alexej Moisejew, dass Russland den Verkauf der russischen Tochtergesellschaften ausländischer Banken solange blockieren werde, bis russische Geldhäuser im Ausland wieder komplett funktionsfähig seien. Zudem weigerte sich die russische Zentralbank, die lokalen Geschäfte der Banken zu übernehmen. Insidern zufolge befürchtete sie, Einleger könnten ihre Gelder bei einem solchen Schritt abziehen.

Anteil ausländischer Banken in Russland 2021 bei elf Prozent

Der Anteil ausländischer Banken am gesamten Bankenkapital in Russland lag Ende 2021 bei elf Prozent. Raiffeisen, Citi und die italienische UniCredit sind die drei größten ausländischen Bankakteure auf dem Markt. Nachdem sie realisiert hätten, dass sie Russland nicht verlassen könnten, hätten die Banken angefangen, sich nach Personal umzuschauen, erläuterte ein Branchenvertreter, der namentlich nicht genannt werden wollte.

Raiffeisen Bank sucht wieder Personal in Russland

Citi wollte sich eigentlich komplett von ihren Aktivitäten mit russischen Privat- und Geschäftskunden trennen. Auch die Raiffeisen Bank prüfte die Optionen für die Zukunft des Geschäfts. Citi will nun aber 86 neue Mitarbeiter rekrutieren. Die US-Bank lehnte einen Kommentar ab. Auch die italienische Banken Intesa und die russische Tochter von UniCredit schrieben Stellenanzeigen aus.

(APA/Red)

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