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Werkschau zu Romy Schneider im Filmarchiv

Das Filmarchiv Austria widmet der österreichisch-deutsch-französischen Actrice, die am 23. September ihren 70. Geburtstag gefeiert hätte, ab 11. September im Wiener Metro Kino eine ausführliche Werkschau, die bis in den November reicht.

Während der Viennale im Oktober steht jedoch mit Nora Gregor für zwei Wochen eine andere Schauspielerin, die bereits in ihren Vierzigern gestorben ist, im Fokus des Filmarchivs.

Rosemarie Magdalena Albach (geb. 1938) wurde als süßes Wiener Mädl und Backfisch in zahlreichen österreichischen und deutschen Nachkriegsfilmen (“Die Deutschmeister”, “Feuerwerk”, “Monpti”) bekannt. Nur mühsam gelang es Romy, sich vom Bild der ewigen Prinzessin (“Mädchenjahre einer Königin”, “Sissi”-Trilogie) zu emanzipieren. Erste Nacktszenen kamen, sie spielte Mörderinnen, Prostituierte, inzestuöse Mütter, aber auch selbstständige Frauen und politische Kämpferinnen (“Boccacio 70”, “Inzest”, “Une Histoire Simple”). Mit ihren Anti-Nazifilmen “Le Train” oder “The Cardinal” brach sie schließlich auf ungewöhnlich harsche Weise mit ihrem deutschsprachigen Publikum und der nur allzu gern verdrängenden Kriegsgeneration.

Das Filmarchiv präsentiert nach eigenen Angaben die bisher umfangreichste Retrospektive zum internationalen Werk der Künstlerin, die 1982 im Alter von 43 Jahren in ihrer Wahlheimat Frankreich starb und heute in Österreich, Deutschland und Frankreich als Star verehrt wird. Arbeiten wie “Le Combat dans l’ile” (Der Kampf auf der Insel), “Le Vieux Fusil” (Das alte Gewehr/Abschied in der Nacht) oder “L’important c’est d’aimer” (Nachtblende) feiern in ihrer französischen Originalfassung Österreich-Premiere. Ein Begleitband zur Filmreihe erscheint im hauseigenen Verlag, bereits im Frühjahr hatte Günter Krenn, ein wissenschaftlicher Mitarbeiter des Filmarchivs, die Biographie “Romy Schneider” herausgebracht.

Die große Werkschau wird nur zwischen 15. und 30. Oktober unterbrochen, zu dieser Zeit begleitet das Filmarchiv Austria die Viennale (19.-27.10.) mit einem Tribute für die vergessene Schauspielerin Nora Gregor. Die am 3. Februar 1901 im k.u.k.-Hafenstädtchen Görz (heute Gorizia in Italien) geborene Gregor feierte Erfolge in Wien und Berlin am Theater, bevor sie zum Stummfilm wechselte und es Ende der 1920er Jahre für einige Zeit nach Hollywood (arbeitete u.a. mit Buster Keaton) schaffte. Bis 1937 gehörte sie dem Burgtheater-Ensemble an, floh dann aber vor den Nazis über die Schweiz und Frankreich (wo sie u.a. mit Jean Renoir drehte) nach Südamerika. Dort beging sie knapp vor ihrem 48. Geburtstag Selbstmord.

Die neue Filmarchiv-Saison wird am 10. September mit dem Romy-Schneider-Film “Les choses de la vie” im Metro Kino eröffnet.
Web: http://www.filmarchiv.at

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