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Werden Naturheilmittel verboten?

Göfis/Höchst – Mit dem 11. November geht eine Petition zu Ende, bei der es möglich ist sich gegen die Einschränkung im Verkauf von Heilpflanzen in der EU, durch eine Registrierung einzusetzen. VOL Live hat mit Dr. Andreas Matt und Mag. Jürgen Rehak, von der Apothekenkammer Vorarlberg, über die EU Richtlinie gesprochen.
Strenge Auflagen für Naturheilmittel
VOL Live befragte Dr. Andreas Matt
VOL Live sprach mit Mag. Jürgen Rehak

Mit dem ersten April 2011 sollen in der EU nur mehr Heilpflanzen mit einer speziellen Lizenz verkauft werden dürfen. Aufgrund dieser Meldung sind nun die Ärzte und Apotheken in Aufruhr.

Die Heilpflanzen müssen zukünftig drei Kriterien erfüllen. Das Produkt soll zudem ein Zulassungsverfahren durchlaufen, um eine Lizenz zum Verkauf zu erhalten und es muss sich seit mindestens 15 Jahren als effektiv erwiesen haben. Ansonsten soll es sich nicht mehr um ein Heilmittel handeln können.

„So eine Lizenz zu bekommen ist für diese Heilpflanzen, die zum Teil nach Jahrhunderte alten Rezepten hergestellt und verwendet werden, und für die Hersteller praktisch unmöglich“, schildert Mag. Jürgen Rehak von der Apothekenkammer Vorarlberg, im VOL Live Interview.

Die Kriterien seien schwer zu erfüllen und sehr kostspielig. „Es müssen beispielsweise mehrere Personentests und dergleichen durchgeführt werden, um das Produkt auf seine Wirksamkeit zu überprüfen“, meint der Apotheker. Es ist nicht klar, warum die Wirksamkeit der zum Teil uralten Hausmittel nun auf dem Prüfstand stehen sollen.

Auch die Ärzte sind empört über die schleichende Information. „Auch wenn ich nicht direkt über die aktuelle Gesetzeslage informiert bin, ist es mir ein Rätsel, warum diese Information nicht schon früher an die Ärzte ergangen ist“, sagt Dr. Andreas Matt.

Aufruf zum Protest

In einem Aufruf zur Anmeldung gegen diese neue EU Richtlinie ist es bis zum 11. November noch möglich sich zu registrieren. „Vordergründig scheint zwar das Argument vorzuliegen, Medikamente von den sogenannten Nahrungsergänzungsmittel abzugrenzen und die Qualität zu sichern, jedoch liegt der Verdacht nahe, dass hier die Pharmaindustrie ihre Finger im Spiel hat“, vermutet Mag. Jürgen Rehak.

Klar ist, dass es bei den Heilpflanzen die jeder bei sich im Garten hat, keine Probleme durch Illegalität geben dürfte. „Es geht hier nur um fertige Rezepturen, beispielsweise Kapseln, die eingeschränkt werden könnten“, erklärt der Apotheker weiter. Dadurch würde auch eine klare Einschränkung in der Vielfalt der Produkte vorliegen, da die traditionellen Mittel wie Johanniskraut Kapseln oder auch der allseits bekannte „Melissengeist“ wegfallen könnten. Dabei handelt es sich eigentlich um „sanfte Medizin“, die seit langem ihre Berechtigung hat.

„Wenn wir nun, neben hormonbelastetem Fleisch und durch Pestiziden verseuchtem Gemüse, keine Alternativen mehr außer der Chemie mehr haben, wird die Welt künftig ein Problem bekommen“, prognostiziert Dr. Andreas Matt. Die Apothekenkammer hat sich gegen diese neue EU Diskussion schon zur Wehr gesetzt.

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Petition:https://epetitionen.bundestag.de/index.php?action=petition;sa=details;petition=14032

 

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