Ich will Brot. Ich will vier Semmeln. Ich will zwei Croissant, strahlt Johannes, ein Kind mit sonderpädagogischem Förderbedarf. Er hat gelernt, sich auf seine Art auszudrücken. Schülern, die nicht sprechen können, werden Mittel zum Ausdruck ihrer Mitteilungen und Bedürfnisse zur Verfügung gestellt. Stefan geht zum Kalender. Der hübsche Bub gibt sich alle Mühe, das richtige Datum zu nennen, das er bebildert vor seinen Augen hat mit dem passenden Wetter. Bain, sagt er und meint damit rain. Er ist stolz auf seine Englischkenntnisse. Mit Hilfe von Fotos, Bildkärtchen, Symbolen oder Gebärdensysteme verschiedenster Art, treffen die fünf Kinder ihre Entscheidungen, äußern Bedürfnisse, berichten Erlebtes und überbringen Nachrichten. Diese unterstützenden Maßnahmen sind ein erster Schritt in die Selbstständigkeit, stärken das Selbstbewusstsein und ermöglichen die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Schüler, die durch eine Behinderung am Schreiben beeinträchtigt sind, können entsprechende andere Hilfen, wie elektrische Schreibmaschine, Kopfstab oder Computer benutzen, erklärt Dipl.-Päd. Ingrid Achorner. Unterstützt wird sie von Gerhard Klocker, der bereits 20 Jahre an Volksschulen unterrichtet hat. Der 8-jährige Bosko streichelt seinen Lehrer. Das bedeutet so viel wie Massage. Einem Schüler mit Trisomie 21 gelingt es seit einiger Zeit mit seiner Bildleiste eigenständig in der Bäckerei die Jause einzukaufen. Er kehrt stets freudestrahlend mit dem richtigen Einkauf, Wechselgeld und einer stürmischen Umarmung voller Glück und Zufriedenheit zurück.
Gerty Lang