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Wenn Bullen rotsehen...

Der 2:0-Sieg vom SK Rapid Wien in Salzburg - und der Ausschluss von Markus Schopp - sorgten in der Bundesliga für Ärger. Denn wenn Bullen rotsehen, dann hat das für gewöhnlich heftige Reaktionen zur Folge.

So geschehen auch in Wals-Siezenheim, als Salzburgs Red-Bull-Kapitän Markus Schopp im großen Schlager der T-Mobile-Bundesliga gegen Rapid nach rund einer halben Stunde vorzeitig vom Platz musste und den Hütteldorfern damit der Weg zum 2:0-Sieg geebnet wurde.

Trainer Kurt Jara war nicht nur über die Entscheidung von Referee Meßner erbost – der frühere Tirol-Meistermacher warf auch Rapid-Coach Hickersberger vor, mit seinem Verhalten zum Ausschluss beigetragen zu haben. „Der Rapid-Trainer hat mit seinen Gesten kurz vor der roten Karte für Schopp den Schiedsrichter unter Druck gesetzt. Das macht man nicht. Das hat sicher den Ausschluss mit beeinflusst“, ärgerte sich Jara.

Jara kontra „Hicke“

Hickersberger hatte aus Protest gegen eine rüde Attacke von Schopp vor dem Rot-Foul an Adamski das Spielfeld betreten, was Jara trotz seiner Freundschaft mit „Hicke“ sauer aufstieß. Schopp selbst gab sich nach seinem Platzverweis diplomatischer als sein Trainer. „Die Rote wäre korrekt gewesen, wenn er mir beim

ersten Foul eine Gelbe gezeigt hätte. Aber so hat er nicht nur mir, sondern auch der ganzen Mannschaft einen schlechten Dienst erwiesen.“

Tatsächlich waren die Salzburger bis zu ihrer numerischen Schwächung die überlegene Mannschaft, was Jara hoffnungsvoll in die Zukunft blicken ließ. „Bis zum Ausschluss von Schopp haben wir sensationell gespielt. Wenn wir so weitermachen, werden wir einen Lauf kriegen, dass wir nach vorne kommen.“

Hickersberger war mit der Leistung seines Teams nicht ganz zufrieden: „Der Ausschluss war spielentscheidend, die Salzburger waren klar die bessere Mannschaft. Wir haben am Anfang nicht Fußball gespielt, wir haben das Stadion bewundert und die Atmosphäre genossen.“

Von Sieg zu Sieg

Das Trainerduo der Wiener Austria, Peter Stöger (r.) und Frenkie Schinkels (l.) eilt von Sieg zu Sieg. Das 2:0 gegen Ried war der vierte Sieg im vierten Spiel und damit die Egalisierung des Startrekords von 1990. Rieds Heinz Hochhauser, der zuvor ein 3:0 über Salzburg gefeiert hatte, sieht es so: „Austria besitzt im Vergleich mit Salzburg die besseren Individualisten. Aber man muss das Spiel der beiden gegeneinander abwarten.“

Schachners Rückzieher

Walter Schachner, der die Grazer 2004 zum ersten Meistertitel der Vereinsgeschichte führte, gab nach dem 1:0-Heimerfolg gegen Mattersburg seiner Enttäuschung über die jüngste Entwicklung im Verein Ausdruck. Der 48-Jährige sieht nach dem Abgang von vier Spielern der Meistermannschaft keine Perspektiven und kündigte an: „Wenn sich die Möglichkeit ergibt und das Konzept passt, bin ich bereit für eine Veränderung.“

Auch der Job als österreichischer Teamchef war ein Thema: „Wenn der ÖFB an mich herantritt und das Konzept passt, bin ich gerne bereit, mit meinem Trainerstab den Teamchefposten zu übernehmen.“ Später revidierte er dies allerdings: „Ich wurde falsch interpretiert. Ein Walter Schachner würde auch in der Landesliga arbeiten, wenn Strukturen und Umfeld stimmen. Beim GAK muss man sich jetzt die Ziele neu stecken und neu definieren.“

Der Steirer weiter: „Wenn man Pogatetz, Tokic und Aufhauser verliert, ist es etwa so, wie wenn Rapid-Trainer Hickersberger Hofmann, Ivanschitz und Hlinka weggenommen werden. Zum Thema ÖFB habe ich gesagt, dass ich nach allen Seiten offen bin. Es ist auch im Vertrag so verankert. Ich habe Hans Krankl persönlich angerufen und ihm alles erklärt.“

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