Weniger Wohnraum: Österreich baut deutlich weniger als früher
Die Zahl der fertiggestellten Wohnungen in Österreich ist im Jahr 2024 deutlich zurückgegangen. Laut Statistik Austria wurden nur noch 41.762 neue Wohnungen errichtet – ein Rückgang von über 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Insgesamt entstanden 54.472 neue Wohneinheiten, inklusive Umbauten. Die Volkswirtschaft spürt damit zeitverzögert die rückläufigen Baubewilligungen der Vorjahre.
Entwicklung folgt Trend bei Baubewilligungen
„Die Fertigstellungen folgen mit zeitlicher Verzögerung dem Trend der rückläufigen Baubewilligungen“, erklärte Statistik-Austria-Generaldirektorin Manuela Lenk. Zwischen 2022 und 2023 waren die Rückgänge besonders ausgeprägt, erst 2024 flachte die Kurve leicht ab. Dennoch sei auch in den kommenden Jahren mit weniger Wohnungsfertigstellungen zu rechnen.
Wien, OÖ und NÖ führen bei Wohnbau
Die meisten Wohnungen wurden 2024 in Wien fertiggestellt (12.478), gefolgt von Oberösterreich (9.084) und Niederösterreich (9.055). Berücksichtigt wurden dabei auch An-, Auf- und Umbauten. Die niedrigsten Zahlen verzeichneten das Burgenland, Kärnten und Vorarlberg.
Gemessen an der Bevölkerungszahl lag Vorarlberg mit 8,7 Wohnungen pro 1.000 Einwohnern an der Spitze, gefolgt von Tirol (6,9) und Wien (6,2). Der Österreich-Durchschnitt betrug 5,9. Kärnten und Niederösterreich lagen deutlich darunter.
Einbruch bei Einfamilienhäusern besonders stark
2024 wurden 17.355 neue Gebäude errichtet – fast ein Viertel weniger als im Vorjahr. Der Rückgang betraf alle Gebäudearten. Besonders stark betroffen waren Ein- und Zweifamilienhäuser: Deren Zahl sank um 25,4 Prozent auf 10.635. Die Fertigstellung von Mehrparteienhäusern ging um 20,1 Prozent zurück.
Mehr Wohnungen als bewilligt – wie zuletzt 2008
Bemerkenswert ist, dass in den letzten drei Jahren mehr Wohnungen fertiggestellt als genehmigt wurden – ein Phänomen, das zuletzt während der Finanzkrise 2007/08 zu beobachten war. 2024 wurden nur 32.100 Wohnungen neu bewilligt (minus 10,7 Prozent), deutlich weniger als fertiggestellt wurden.
Rund 20,7 Prozent der neuen Wohnungen entstanden in Ein- und Zweifamilienhäusern, 55,1 Prozent in Mehrparteienhäusern. 23,3 Prozent der Einheiten entfielen auf An-, Auf- oder Umbauten.
(APA/Red)