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Weniger Alko-Lenker in Wien unterwegs

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Laut Polizei ist die Disziplin bei Autofahrern gestiegen, trotzdem haben noch immer zehn Prozent aller Kontrollierten über den Durst getrunken - insgesamt wurden 9.800 Führerschein eingezogen.

Die Wiener Polizei hat 2003 mehr als 20.000 Alkotests bei Lenkern durchgeführt. „Die Dichte der Beeinträchtigungen“ sei geringer gewesen als im Jahr davor, sagte der Leiter der Sicherheits- und Verkehrspolizeilichen Abteilung der Bundespolizeidirektion Wien, Peter Goldgruber. „Die Disziplin ist größer geworden.“


Zehn Prozent der Überprüften waren “fett”

4.130 Personen wurden wegen mehr als 0,8 Promille, 120 mit mehr als 0,5 Promille angezeigt. In fast 600 Fällen wurde der Test verweigert, was auch zu einer Anzeige führt. 2002 waren im Schnitt von 100 kontrollierten Lenkern 15 jenseits der erlaubten Werte alkoholisiert, führte Goldgruber aus. Im vergangenen Jahr seien es zehn von 100 Überprüften gewesen.

Beim Problemfeld Drogen am Steuer gibt es seit Anfang 2003 eine Neuerung: die verpflichtende Blutabnahme bei begründetem Verdacht, die laut Goldgruber in Kombination mit einer „großen Schulungsinitiative der Polizei in Bezug auf Drogenerkennung bei Lenkern“ zu einem verbesserten Nachweis von Suchtgiftbeeinträchtigungen geführt habe. Die Statistik dazu: 593 Personen sind wegen Drogenverdachts einem Arzt vorgeführt worden, 498 wurden zur Anzeige gebracht, 75 verweigerten den Test. 2002 hatte es 460 Verdachtsfälle gegeben, 395 Anzeigen und 48 Verweigerungen. Die konsumierten Substanzen reichten von Kokain und Heroin über Cannabis und Ecstasy bis zu Amphetaminen, häufig sei auch Mischkonsum oder der Mix mit Alkohol zu beobachten.


Am Wochenende fünf Führerscheinabnahmen wegen Drogen

„Das große Dunkelfeld der suchtgiftbeeinträchtigten Lenker wurde etwas aufgehellt“, meint dazu Goldgruber. „Wir sind aber erst am Anfang.“ Allein am vergangenen Wochenende wurden fünf Drogenlenker angezeigt und ihre Führerscheine einkassiert.

Eine Verbesserung könnten neue Nachweismethoden bringen: „Seit Jahresbeginn hat die Wiener Polizei Speicheltestgeräte im klinischen Test“, so der Chef der Verkehrspolizeilichen Abteilung, der die Technik für praxistauglich hält: „Es gibt Methoden, von denen ich mir vorstellen kann, dass sie einmal breitflächig angewendet werden können.“ Die Testergebnisse der BPD Wien sollen bis Jahresmitte vorliegen. Bevor Lenker direkt auf der Straße auf Drogen kontrolliert werden – worauf sie aber wie bisher einem Amtsarzt vorgeführt werden sollen -, ist allerdings noch eine Gesetzesänderung nötig.


Jagd auf Alko- und Drogenlenker am Wochenende

Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 3.700 Führerscheine an Ort und Stelle vorläufig abgenommen. Das Verkehrsamt entzog in rund 6.100 Fällen wegen Alkoholisierung oder Suchtgiftbeeinträchtigung die Lenkerberechtigung. Die Überprüfungen seien überwiegend bei Routinekontrollen im Streifendienst erfolgt, sagte Goldgruber. „Schwerpunkttage“ bei der Jagd nach Promillesündern sind Donnerstag, Freitag, und das Wochenende, wobei zwischen 22.00 und 2.00 Uhr besonders viele Alkoholisierte erwischt werden. Drogenlenker gehen der Polizei am häufigsten an Samstagen und Sonntagen in den frühen Morgenstunden ins Netz.

Redaktion: Birgit Stadtthaler

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