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Weltweite Neujahrsfeiern unter hohen Sicherheitsvorkehrungen

Paris begrüßte trotz Terrorgefahr das neue Jahr
Paris begrüßte trotz Terrorgefahr das neue Jahr
Millionen Menschen haben in der Silvesternacht - teilweise wohl nicht ganz ungetrübt - das neue Jahr begrüßt. Weltweit fanden die Feiern unter erhöhten Sicherheitsvorkehrungen statt, teils wurden sie aus Furcht vor Anschlägen sogar abgesagt.

In Brüssel annullierten die Sicherheitsbehörden angesichts einer akuten Bedrohungslage das Feuerwerk und alle anderen öffentlichen Feierlichkeiten.

Von U-Bahn überrollt

Während in München zwei Bahnhöfe in der Silvesternacht wegen Terrorwarnungen vorübergehend geräumt wurden, feierte unterdessen in Berlin Hunderttausende Menschen friedlich und ausgelassen auf der etwa zwei Kilometer lange Festmeile zwischen Brandenburger Tor und Siegessäule.

In der Silvesternacht wurden in Berlin zwei Menschen von U-Bahnen überrollt und getötet. Es passierte nahezu zeitgleich gegen 4.00 Uhr am Neujahrstag an den U-Bahnhöfen Kaulsdorf-Nord in Hellersdorf und Scharnweberstraße in Reinickendorf, wie ein Polizeisprecher sagte. Ein Zusammenhang bestehe nicht, es handle sich offenbar um Unfälle. Näheres war zunächst nicht bekannt.

Den Reigen der großen Silvesterfeiern rund um den Globus hatte zuvor Sydney eingeläutet. Dort tauchten um Mitternacht tausende Feuerwerkskörper die Harbour Brigde und das berühmte Opernhaus der australischen Millionenstadt in bunte Farben.

100.000 Polizisten im Einsatz

Auch in Frankreich herrschte eineinhalb Monate nach den Anschlägen von Paris mit 130 Toten Sorge vor Attentaten zu Silvester. 100.000 Polizisten waren landesweit im Einsatz. Der französische Präsident Francois Hollande warnte in seiner Neujahrsansprache, dass die Terrorgefahr für Frankreich nicht vorbei sei. Die Bedrohung sei “sogar auf ihrem höchsten Niveau”.

An der großen Feier auf dem Prachtboulevard Champs-Elysees hielt das Pariser Rathaus aber fest, wenn auch in abgespeckter Form. So wurden ein geplantes Feuerwerk gestrichen und eine Lichtershow auf dem Triumphbogen gekürzt.

Feuerwerk wegen Smog verboten

In der Innenstadt von London waren zu Silvester rund 3.000 Beamte im Einsatz, um für Sicherheit zu sorgen. In Italien wurden Feuerwerke auch wegen des Smogs verboten. Der wichtigste Platz Russlands, der Rote Platz in Moskau, blieb in der Silvesternacht erstmals für die Öffentlichkeit geschlossen. Ausgelassener war die Stimmung am Copacabana-Strand im brasilianischen Rio de Janeiro, wo etwa zwei Millionen Menschen das neue Jahr einläuteten.

Mit dem traditionellen “Balldrop” feierte New York am Times Square in das neue Jahr. Eine Minute vor Mitternacht setzte sich ein großer Kristallball an einer gut 20 Meter hohen Stange am berühmtesten Teil des Broadways in Bewegung und erstrahlte pünktlich zum neuen Jahr.

Nach Angaben der Veranstalter wurde er von einer Million Menschen begrüßt, hinzu kamen Dutzende Millionen vor dem Fernseher. Die Party wird traditionell von vielen Sendern übertragen.

Nach dem gemeinsamen Singen von Frank Sinatras “New York, New York” war allerdings auch schon alles vorbei. Die begehrteste Neujahrsparty mit vielen Stars beginnt immer schon am frühen Abend, eine Viertelstunde nach Mitternacht ist dann Schluss. Feuerwerk gibt es ebenso wenig wie Alkohol.

“Los Tigres del Norte”

Zur Musik der populären Folklore-Band “Los Tigres del Norte” (Die Tiger des Nordens) haben Zehntausende Menschen in Mexiko-Stadt das neue Jahr begrüßt. Über 70.000 Menschen besuchten nach Polizeiangaben in der Nacht auf Freitag (Ortszeit) das Konzert am Unabhängigkeitsdenkmal im Zentrum der mexikanischen Hauptstadt.

“Wir hoffen, dass das neue Jahr voller Liebe und Wohlergehen für euch alle sein wird”, riefen die Musiker auf der Bühne. “Los Tigres del Norte” ist eine populäre Band aus dem Bundesstaat Sinaloa im Nordwesten des Landes. Ihr Musikstil Norteno basiert auf europäischen Grundrhythmen wie Polka und Walzer und wird mit Akkordeon, Bass und Schlagzeug gespielt.

In der mexikanischen Millionen-Metropole waren rund 14.000 Polizisten im Einsatz, um die Silvesterfeierlichkeiten zu schützen. Ein Polizeisprecher sagte, es seien über vier Tonnen illegales Feuerwerk beschlagnahmt worden.

Rund zwei Millionen Menschen haben bei einer der größten Silvesterpartys der Welt in Rio de Janeiro den Start in das Olympiajahr 2016 gefeiert. Bei 28 Grad heizten Musikbands, DJs und Sambaschulen auf mehreren Bühnen am Copacabana-Strand den Feiernden ein.

34.000 Feuerwerksraketen

34.000 Feuerwerksraketen, die von elf Flößen in der Bucht vor Copacabana gezündet wurden, erleuchteten nach Mitternacht den Himmel im Schatten des Zuckerhuts. Mehrere Kreuzfahrtschiffe ankerten draußen vor der Küste, um das 16 Minuten dauernde Feuerwerksspektakel zu verfolgen, das phasenweise auch auf die Farben der Olympischen Ringe setzte.

Von 5. bis 21. August 2016 finden erstmals die Olympischen Spiele in Südamerika statt. Die Organisatoren in Rio de Janeiro planen mit einem Budget von 38,7 Milliarden Real (8,97 Mrd. Euro), davon sollen 57 Prozent aus privaten Mitteln kommen. Nach Angaben der Stadt kamen rund 857.000 Touristen aus aller Welt, um die Silvesterfeiern zu erleben. Insgesamt wurden 24 Tonnen an Raketen und Böllern draußen in der Bucht gezündet.

Übersetzt heißt der Name Rio de Janeiro Fluss beziehungsweise Bucht des Jänners. Der portugiesische Entdecker Gaspar de Lemos hielt die Bucht am 1. Jänner 1502 für eine große Flussmündung, daher kam es zum etwas irreführenden Namen. Heute hat Rio de Janeiro knapp 6,5 Millionen Einwohner und ist nach Sao Paulo (zwölf Millionen) die zweitgrößte Stadt Brasiliens.

In Dubai wurden die Feierlichkeiten von einem Großbrand überschattet. 16 Menschen wurden bei einem Feuer in dem 63-stöckigen Address Downtown Hotel verletzt. 14 von ihnen erlitten nur leichte Blessuren. Über mehrere Stockwerke schlugen riesige Flammen an dem Gebäude hoch, doch konnten laut Polizei alle Hotelgäste evakuiert werden. Das spektakuläre Feuerwerk mit Lasershow an dem nahe gelegenen Burj Khalifa, dem höchsten Gebäude der Welt, fand trotz der weiterhin lodernder Flammen statt.

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