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Weltweit Fälschern auf der Spur

In Vorarlberg ist Andreas Fall ganz einfach "Revierinspektor" bei der Verkehrspolizei und als Streifenpolizist auf der Suche nach Verkehrssündern.

Wenn er für das Innenministerium in der Welt unterwegs ist, darf er sich „Spezialattaché“ nennen. Klingt ein bisschen nach Geheimauftrag und Agentenkrimi. Und ein kleines bisschen hat es auch damit zu tun: Der 41-jährige gebürtige Dornbirner Andreas Fall ist der einzige Vorarlberger Dokumentenberater und in dieser Eigenschaft in der ganzen Welt unterwegs – auf der Suche nach gefälschten Dokumenten und illegalen Einwanderern.

Zu seinem jetzigen Job kam Fall erst auf Umwegen. Nach der Ausbildung im Bereich Chemie auf der HTL für Textilindustrie in Dornbirn arbeitete er jahrelang in der Textilbranche. Doch er wollte neue Herausforderungen, ging auf die Gendarmerieschule, wurde anschließend Polizist in Höchst und kam schließlich zur Verkehrsabteilung nach Bregenz.

Botschaft in Kairo

„Ich habe mich immer schon für Fälschungen interessiert, bei der Tätigkeit als Verkehrspolizist begegnen einem ja öfter mal falsche Führerscheine, und so hab ich langsam Erfahrungen mit gefälschten Dokumenten gesammelt und ein Auge und Gespür dafür entwickelt“, berichtet Fall.

Seine Adleraugen erkennen mittlerweile selbst die besten Profiarbeiten, deshalb schult Fall zum Beispiel Mitarbeiter von Botschaften und Flugpersonal: „Denn gerade in diesen Bereichen wird am meisten mit Ausweisen gearbeitet und es ist wichtig, dass die Mitarbeiter falsche Dokumente erkennen“, so Fall. Seit ein paar Wochen ist er in der ägyptischen Hauptstadt Kairo und schult Mitarbeiter der österreichischen Botschaft. Die arabische Kultur hat ihn bereits in ihren Bann gezogen. „Die Menschen hier sind extrem freundlich, von Fremdenhass wegen der Mohammed-Karikaturen habe ich noch nichts gespürt“, berichtet Andreas Fall.

Kindheitstraum

Vom harten Vorarlberger Winter hat der Dokumentenberater nur per Internet etwas gemerkt. Über Vorarlberg Online hält er sich über die Geschehnisse in der Heimat auf dem Laufenden. „Hier sind es 25 Grad, bestes Wetter, um sich die archäologischen Schätze in und um Kairo anzusehen.“ Einen Kindheitstraum hat er sich bereits erfüllt: die Pyramiden. „Ich war unglaublich fasziniert von diesen Bauwerken“, schwärmt Fall.

Im Juni kehrt der Dornbirner in die Heimat zurück, dann wird aus dem Spezialattach- wieder der Revierinspektor – bis zum nächsten Spezialauftrag. ZUR PERSON Andreas Fall

  • Beruf: Polizist
  • Geboren: 14. 1. 1965 in Dornbirn
  • Ausbildung: HTL für Textilindustrie in Dornbirn, 1993 Gendarmerieschule
  • Laufbahn: Ab 1995 PI Höchst, seit 1998 bei der Landesverkehrsabteilung Bregenz.
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