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Weltumwelttag: Mehrwegbericht zieht Bilanz zu Mehrwegverpackungen

Mehrwegverpackungen helfen Müll zu vermeiden.
Mehrwegverpackungen helfen Müll zu vermeiden. ©APA/ROBERT JAEGER (Symbolbild)
Im Jahr 2024 wurden im Lebensmitteleinzelhandel 2,03 Milliarden Liter an Getränken aus den Bereichen Bier, Wässer, Säfte, alkoholfreie Erfrischungsgetränke und Milch verkauft. Laut dem ersten Mehrwegbericht des Umweltministeriums für 2024 entfielen knapp 19 Prozent davon auf Mehrwegverpackungen.

Bier führt mit einem Mehrweganteil von fast 60 Prozent deutlich, gefolgt von Milch (über zehn Prozent) und Mineralwässern (9,9 Prozent), wurde am Mittwoch in einer Aussendung mitgeteilt. Der größte Teil (97,5 Prozent) der Mehrwegverpackungen ist aus Glas gefertigt. Der Mehrwegbericht umfasst die Daten von 360 Unternehmen mit insgesamt 3.911 Filialen, die jeweils über 400 Quadratmeter Verkaufsfläche verfügen.

Mehrwegbericht: Veränderungen bei Mehrwegverpackungen besonders im Diskontbereich

Seit Anfang 2024 ist der Lebensmitteleinzelhandel in Österreich verpflichtet, Getränke auch in Mehrwegverpackungen anzubieten. Während 2024 rund 35 Prozent der Filialen die Mehrwegquote erfüllen mussten, sind es ab 2025 bereits 90 Prozent, ab 2026 dann alle. Laut Umweltministerium habe sich besonders im Diskontbereich das Sortiment stark verändert - dort gebe es deutlich mehr Mehrwegangebote im Regal. "Mehrweg ist gelebter Umweltschutz - jede Flasche, die mehrfach verwendet wird, spart wertvolle Ressourcen und reduziert Abfall", sagte Umweltminister Norbert Totschnig anlässlich des Umwelttags am Donnerstag, 5. Juni.

Umweltverbände mahnen vor Weltumwelttag zu mehr Abfallvermeidung

Auch Umweltorganisationen nehmen den Weltumwelttag zum Anlass, um auf ihre Anliegen aufmerksam zu machen. Der Umweltdachverband machte am Mittwoch in einer Aussendung auf fehlende Verbindlichkeit bei Kreislaufwirtschaft und Abfallvermeidung aufmerksam. Eine wirksame Kreislaufwirtschaft brauche die Reduktion von Einwegverpackungen und eine gesetzliche Verankerung. Der Verband forderte eine "ambitionierte Umsetzung der EU-Verpackungsverordnung in Österreich" sowie "Ziele zur Abfallvermeidung, eine gezielte Förderung von Mehrweg und ein Umdenken in Produktdesign und Logistik". Bestehende Modelle wie Pfandsysteme oder Re-Use-Initiativen müssen allumfassend umgesetzt und systematischer gefördert werden, hieß es.

Das "Ökosoziale Forum" und "Die Tafel" Österreich wiesen anlässlich des Aktionstags auf die ökologischen, ökonomischen und sozialen Folgen von Lebensmittelverschwendung hin. In Österreich landen demnach jährlich über eine Million Tonnen noch genussfähige Lebensmittel im Müll. 54 Prozent der vermeidbaren Lebensmittelabfälle im Land entstehen in Privathaushalten, hieß es in einer Aussendung. Mit dem Projekt "Isst das jemand?" der beiden Organisationen solle das Bewusstsein für das Thema schärfen und einfache Tipps zur Vermeidung von Lebensmittelabfällen geben.

(APA/Red)

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