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Weltraumteleskop fand Asteroidengürtel

Das Spitzer-Weltraumteleskop der NASA ist in den Tiefen des Alls auf einen Gürtel von Asteroiden gestoßen, der dem in unserem Sonnensystem bislang am ähnlichsten sein soll.

Dabei handle es sich vermutlich um den ersten bekannten Ring von Kleinplaneten, der sich um einen ähnlich großen und alten Stern wie unsere Sonne bewege. Das teilten US-Wissenschaftler am Mittwoch (Ortszeit) im California Institute of Technology in Pasadena mit.

Der sonnenähnliche Stern heißt HD69830 und ist 41 Lichtjahre von der Erde entfernt. Ein Lichtjahr ist die Strecke, die das Licht in einem Jahr zurücklegt, und entspricht knapp zehn Billionen Kilometern.

Die Entdeckung gestattet nach Angaben der Astronomen einen seltenen Blick auf ein weit entferntes Sternsystem. Sie könnte auch Hinweise darauf geben, ob und wo sich andere Erden herausgebildet haben. Asteroiden sind übrig gebliebene Grundbausteine von Planeten wie der Erde, wie Charles Beichman vom Califonia Institute of Technology in Pasadena erläuterte. Asteroidengürtel seien eine Art Schrottplatz von Planetensystemen. Sie bestünden aus dem felsigem Abfall „gescheiterter Planeten“.

Zwar sind nach Angaben der NASA zwei andere weit entfernte Asteroidengürtel bekannt, aber deren Sterne seien weitaus jünger. In unserem Sonnensystem bewegen sich die Asteroiden in einem Gürtel zwischen der Umlaufbahn unseres äußeren Nachbarplaneten Mars und der des Jupiter. Der ferne Asteroidengürtel liegt wesentlich näher an seinem Stern und besitzt auch deutlich mehr Material. Ein derart dicht gepackter Asteroidengürtel würde unseren Nachthimmel als strahlendes Band erleuchten, beschrieb die NASA.

Weitere Beobachtungen sollen nun die – unwahrscheinliche – Möglichkeit ausräumen, dass es sich bei dem entdeckten Gürtel um die Staubreste eines gigantischen Kometen handelt. Die Astronomen können dies nicht ausschließen, weil sie in dem fernen Gürtel Silikatkristalle aufgespürt haben, wie sie etwa auch beim Kometen Hale-Bopp in unserem Sonnensystem gefunden wurden. Die Originalstudie soll im Fachblatt „Astrophysical Journal“ erscheinen.

Das Spitzer-Weltraumteleskop geht seit August 2003 im Weltall auf Patrouille und soll vor allem die Vorgänge bei der Entstehung von Planetensystemen erforschen. Das Infrarot-Teleskop fängt elektromagnetische Strahlung auf, die die Erdatmosphäre größtenteils nicht durchdringen könnte.

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