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Weltklimakonferenz COP27 - Van der Bellen bei Guterres

"Die Teilnahme von jungen Menschen und der Zivilgesellschaft an der Weltklimakonferenz ist enorm wichtig", meinte Van der Bellen.
"Die Teilnahme von jungen Menschen und der Zivilgesellschaft an der Weltklimakonferenz ist enorm wichtig", meinte Van der Bellen. ©REUTERS/Leonhard Foeger (Symbolbild)
Österreichs Bundespräsident Alexander Van der Bellen hat seinen Besuch bei der Weltklimakonferenz COP27 auch zu einem Treffen mit UNO-Generalsekretär Antonio Guterres genutzt.
VdB: Teilnahme an COP27

Der hatte kurz zuvor in seiner Eröffnungsrede selten drastische Worte für die Klimakrise und ihre mangelhafte Bekämpfung gefunden hatte.

Guterres: "Sind auf Highway zur Klimahölle"

"Wir sind auf dem Highway zur Klimahölle - mit dem Fuß auf dem Gaspedal", hatte Guterres unter anderem den Dutzenden Staats- und Regierungschefs im Auditorium von Sharm el-Sheikh entgegengeschleudert. "Wir kämpfen den Kampf unseres Lebens - und sind dabei zu verlieren."

Van der Bellen versicherte ihn einmal mehr seiner Solidarität: "Ich habe Antonio Guterres meine volle Unterstützung im Kampf gegen die Klimakrise zugesagt - und ich werde nicht ruhen, bis auch die Letzten begriffen haben, dass es hier um nicht weniger als um unsere Lebensgrundlage und unsere Zukunft geht", sagte der Bundespräsident nach dem Treffen, das für Journalisten nicht zugänglich war. Nicht zuletzt, ergänzte Van der Bellen, "führt uns der abscheuliche Angriffskrieg in der Ukraine vor Augen, dass die Energiewende auch deshalb so wichtig ist, um uns aus der Abhängigkeit von Russland zu befreien. Energie aus Wind, Sonne, Wasser und Biomasse können wir auch lokal produzieren."

"Chilren and Youth"-Pavillon auf Weltklimakonferenz eingerichtet

Zuvor hatte der Bundespräsident den Pavillon des World Wide Fund for Nature (WWF) und den erstmals auf einer Weltklimakonferenz eingerichteten "Children and Youth"-Pavillon besucht.

Beim WWF, einer der größten weltweit agierenden Natur- und Umweltschutzorganisationen, traf Van der Bellen den globalen Leiter des Bereiches "Klima und Energie" im WWF, den früheren peruanischen Umweltminister Manuel Pulgar-Vidal, der die COP20 in Lima geleitet hat. "Unsere Regenwälder, unsere Meere, unsere Flüsse, sind unserer Lebensgrundlage", meinte Van der Bellen nach dem Gespräch. Er habe sich mit Pulgar-Vidal über die Zusammenhänge der Klima- und der Biodiversitätskrise ausgetauscht. "Manuel Pulgar-Vidal hat mir auch über die enormen Auswirkungen der Klimakrise auf die Umwelt in seinem Heimatland Peru berichtet. Wir sind uns einig: Wir müssen das Bewusstsein für den Wert unserer Umwelt und deren Schutz stärken. Denn auf einem kaputten Planeten gibt es keine florierende Zukunft für uns."

Thunberg blieb Weltklimakonferenz COP27 fern

Im Jugendpavillon tauschte sich den Bundespräsident ausgiebig mit den österreichischen Jugenddelegierten aus, die mit Unterstützung des Klimaschutzministeriums zur COP27 gekommen sind, um dort den Stimmen der jungen Generation stärkeres Gehör zu verschaffen. Deren in den letzten Jahren öffentlichkeitswirksamste Stimme, die schwedische Klimaschutzaktivistin Greta Thunberg, ist ja unter "Greenwashing"-Vorwürfen und Protest gegen das Gastgeberland und dessen Umgang mit seiner Zivilgesellschaft der COP27 ferngeblieben.

"Die Teilnahme von jungen Menschen und der Zivilgesellschaft an der Weltklimakonferenz ist enorm wichtig", bekräftigte Van der Bellen nach dem Treffen. "Die Jugend ist eine starke, mahnende Stimme für mehr Klimaschutz. Sie fordert zurecht mehr Engagement und mehr Verbindlichkeit im Kampf gegen die Klimakrise und kritisieren, dass bisher zu wenig passiert ist. Es liegt an uns, alles dafür zu tun, das Vertrauen der Jugend wieder zurück zu gewinnen. Durch konkrete Taten."

Van der Bellen besuchte Palaus Präsidenten

Schließlich stattete der Bundespräsident mit Surangel Whipps Jr. auch dem Präsidenten eines der ultimativ vom Klimawandel betroffenen Ländern einen Besuch ab: Der nur wenige Meter hohe kleine Inselstaat Palau droht, durch den ansteigenden Meeresspiegel völlig im pazifischen Ozean zu versinken.

"Wir sind uns einig", sagte Van der Bellen nach dem Gespräch mit Whipps. "Das Beispiel Palau führt uns klar vor Augen, wie verheerend die Auswirkungen der Klimakrise sein können, wenn wir nicht endlich mehr und ambitionierten Klimaschutz betreiben, und zwar weltweit. Wir zerstören unsere eigene Lebensgrundlage. Es ist unsere große, gemeinsame Aufgabe, das zu verhindern."

(APA/Red)

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