Weltgemeinschaft sieht neue Chance für zerrüttetes Somalia

US-Außenministerin Hillary Clintonkündigte an, die USA würden weitere 64 Millionen Dollar (48 Mio. Euro) für Somalia und die Region zur Verfügung stellen. Die Vereinigten Staaten hätten seit Anfang 2011 bereits mehr als 900 Millionen Dollar nach Somalia und in die angrenzenden Länder fließen lassen.
Somalia benötigt Reformen
Der deutsche Außenminister Guido Westerwelle sagte, es sei höchste Zeit zum Handeln. “Armut, Gewalt, Terrorismus und Piraterie in Somalia gefährden das Horn von Afrika und die internationale Sicherheit.” Die tragenden Kräfte in Somalia müssten nun notwendige Reformen angehen, darunter die Ausarbeitung einer neuen Verfassung.
Somalia wird von einer Übergangsregierung geführt, die vom Westen unterstützt wird. Ihr Einfluss reicht jedoch nur bedingt über die Grenzen der Hauptstadt Mogadischu hinaus. Ihr Mandat endet im August. In den vergangenen Jahren sind mehr als eine Million Menschen vor den blutigen Kämpfen und dem Hunger aus Somalia geflüchtet. Sie ließen sich vor allem in Flüchtlingslagern in Kenia und Äthiopien nieder und leben dort unter schwierigen Umständen.
Aufstockung der internationalen Schutztruppen
Wie Westerwelle und Clinton begrüßte auch der britische Außenminister William Hague die Aufstockung der internationalen Schutztruppe Amisom von bisher maximal 12.000 auf bis zu 17.700 Soldaten, die der UN-Sicherheitsrat am Mittwoch per Resolution ermöglicht hatte. Die Soldaten werden von der Union Afrikanischer Staaten gestellt, aber weitgehend von der EU bezahlt.
Die internationale Gemeinschaft wolle sich verpflichten, die Anstrengungen für Somalia und zur Bekämpfung von Piraterie und Terrorismus zu erhöhen, heißt es im Entwurf der Abschlusserklärung.
“Geht und alle etwas an”
Der britische Premierminister David Cameron rief die Weltgemeinschaft auf, in Somalia nicht wegzuschauen. “Es geht uns alle an”, sagte er. In dem Land würden viele junge Menschen von den Al-Kaida-nahen Al-Schabab-Milizen in den Radikalismus und Terrorismus getrieben. Piraten könnten fast nach Belieben agieren, wichtige Handelsrouten unsicher machen und Touristen entführen. “Das bedroht die Sicherheit der ganzen Welt”, sagte Cameron.
(APA)