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Welt-Politik nimmt Abschied von einem "Mann des Friedens"

Politiker aus aller Welt richten einen letzten Gruß an den Friedensnobelpreisträger.
Politiker aus aller Welt richten einen letzten Gruß an den Friedensnobelpreisträger. ©AFP (2), Reuters, APA, AP
Die Welt-Politik richtet einen letzten Gruß an den ehemaligen sowjetischen Staatschef und Friedensnobelpreisträger Michail Gorbatschow.
Michail Gorbatschow: Ein Rückblick
Friedensnobelpreisträger Michail Gorbatschow ist tot

Nach dem Tod des letzten Präsidenten der ehemaligen Sowjetunion, dem weltweit geschätzten, russischen Politiker Michail Gorbatschow, haben zahlreiche internationale Politiker ihr Beileid ausgedrückt und dem 91-Jährigen würdigende Worte mit auf seinen letzten Weg gegeben. 

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Biden: "Ein Mann mit einer bemerkenswerten Vision"

So kündigte etwa das russische Staatsoberhaupt Wladimir Putin an, ein Telegramm an die Familie des Verstorbenen zu schicken, in dem er sein "tiefstes Beileid" ausdrücke, zitierte die Nachrichtenagentur Interfax Putins Sprecher Dmitri Peskow.

US-Präsident Joe Biden würdigte Gorbatschow als einen "Mann mit einer bemerkenswerten Vision". Er habe sich in der Sowjetunion nach Jahrzehnten brutaler politischer Unterdrückung für demokratische Reformen eingesetzt, erklärte Biden am Dienstag (Ortszeit).

"Dies waren die Taten einer außerordentlichen Führungspersönlichkeit - einer, die die Vorstellungskraft besaß, eine andere Zukunft für möglich zu halten, und den Mut hatte, ihre gesamte Karriere zu riskieren, um dies zu erreichen. Das Ergebnis war eine sicherere Welt und größere Freiheit für Millionen von Menschen."

Gorbatschows Vermächtnis: "Ebnete den Weg für ein freies Europa"

UNO-Generalsekretär António Guterres zeigt sich "zutiefst traurig" über den Tod Gorbatschows. Dieser sei ein "einzigartiger Staatsmann" gewesen, der den Lauf der Geschichte verändert habe, ließ Guterres am Dienstag mitteilen. "Er hat mehr als jeder andere dazu beigetragen, den Kalten Krieg friedlich zu beenden."

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen stellte die Bedeutung des ehemaligen sowjetischen Staatschefs Gorbatschow für Europa heraus. "Er spielte eine entscheidende Rolle bei der Beendigung des Kalten Krieges und dem Fall des Eisernen Vorhangs", schrieb von der Leyen auf Twitter.

Sie bezeichnete Gorbatschow als Führungspersönlichkeit, die zuverlässig und geachtet gewesen sei. "Er ebnete den Weg für ein freies Europa. Dieses Vermächtnis werden wir nie vergessen."

Stimmen aus der österreichischen Top-Politik

Bundespräsident Alexander Van der Bellen hat den ehemaligen sowjetischen Staatschef als "Mann des Friedens" und "Inbegriff eines Visionärs" gewürdigt. "Kaum einer hat das vergangene Jahrhundert, aber auch unser heutiges Europa, so geprägt wie er", schrieb Van der Bellen auf Twitter. "Sein Vermächtnis bleibt - und ist heute wichtiger denn je."

"Michail Gorbatschow prägte wie kein anderer die Annäherung zwischen Osten und Westen nach dem Fall des Eisernen Vorhangs in Europa und dem Ende des Kalten Krieges. Möge er in Frieden ruhen", twitterte Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) am Dienstagabend.

"Tragisch bleibt, dass die Anerkennung, die er im Westen genoss, ihm in seiner Heimat nie zuteil wurde", bedauerte Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) auf Twitter. Gorbatschow sei "ein großer Staatsmann" gewesen, erklärte auch Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) am Mittwoch im Ö1-Morgenjournal. "Er hat die Zeichen der Zeit erkannt."

Verglichen mit Putin: Gorbatschow ein "Vorbild für uns alle"

Der britische Premierminister Boris Johnson würdigte das historische Erbe Gorbatschows. "Ich habe immer den Mut und die Integrität bewundert, die er gezeigt hat, indem er den Kalten Krieg zu einem friedlichen Ende brachte", schrieb Johnson am Dienstagabend auf Twitter.

Zudem stellte er Gorbatschow dem russischen Präsidenten Putin gegenüber. "Zu einer Zeit von Putins Aggression in der Ukraine bleibt sein unermüdliches Engagement für die Öffnung der sowjetischen Gesellschaft ein Vorbild für uns alle", schrieb Johnson.

Der französische Präsident Emmanuel Macron würdigte den verstorbenen russischen Friedensnobelpreisträger als "Mann des Friedens". Seine Entscheidung habe den Russen "einen Weg der Freiheit" geöffnet, schrieb Macron in der Nacht auf Mittwoch auf Twitter. "Sein Engagement für den Frieden in Europa hat unsere gemeinsame Geschichte verändert."

(APA)

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