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Weitere Selbstmordanschläge in Afghanistan

In Kabul sind am Mittwochmorgen nahezu zeitgleich zwei Anschläge verübt worden. Bei der Explosion vor dem britischen Militärstützpunkt wurde ein britischer Soldat getötet.

Vor dem Hauptquartier der deutschen ISAF-Soldaten am Stadtrand sprengte sich ein Selbstmordattentäter in seinem Taxi in die Luft. Dabei wurden nach Polizeiangaben fünf Ausländer verletzt. Zur Zeit der Anschläge wurde gerade eine Gedenkveranstaltung für einen kanadischen ISAF-Soldaten abgehalten, der bei einem Selbstmordanschlag am Vortag getötet worden war.

Die US-Streitkräfte teilten am Mittwoch in Kabul mit, drei US-Soldaten seien am Vortag bei der Verfolgung von Guerillakämpfern in der südostafghanischen Provinz Paktika verletzt worden. Drei weitere Soldaten seien am Montag verletzt worden, als ein Sprengsatz in der Ostprovinz Kunar explodiert sei.

Der afghanische Präsident Hamid Karzai hatte am Montag in Kabul die neue Verfassung des Landes unterzeichnet, die damit offiziell in Kraft getreten ist. Die Große Ratsversammlung (Loya Jirga) hatte sich am 4. Jänner nach zähen Verhandlungen auf den Text geeinigt. Eine reguläre Abstimmung darüber fand allerdings nicht statt. Die „Islamische Republik Afghanistan“ verfügt über ein starkes Präsidialsystem mit dem Islam als Staatsreligion bei gleichzeitig verbriefter Religionsfreiheit. Ob die Verfassung auch außerhalb von Kabul wirksam werden kann, wird derzeit bezweifelt. Die für Juni geplanten allgemeinen Wahlen müssen nach Auffassung der Vereinten Nationen in Anbetracht der überaus prekären Sicherheitslage um viele Monate verschoben werden. Von schätzungsweise zehn Millionen Wahlberechtigten sind erst weniger als 275.000 registriert.

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