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Weitere mutmaßliche menschliche Überreste aus Tauchboot "Titan" geborgen

Noch im Juni wurde begonnen, Teile des Tauchboots "Titan" zu bergen.
Noch im Juni wurde begonnen, Teile des Tauchboots "Titan" zu bergen. ©Paul Daly/The Canadian Press via AP
Nach rund dreieinhalb Monaten wurden in den Tiefen des Nordatlantiks die restlichen Trümmerteile des Tauchboots "Titan" geborgen, das bei einem Tauchgang Richtung Titanic vermutlich implodierte und fünf Menschen in den Tod riss. Wie die US-Küstenwache am Dienstag mitteilte, wurden auch weitere mutmaßliche menschliche Überreste geborgen.
Suche unter schwierigen Bedingungen
Mutmaßliche sterbliche Überreste entdeckt
Einige Fragen geklärt - viele weiter offen

Die geborgenen Beweise seien bereits vergangene Woche zur Katalogisierung und Analyse in einen US-Hafen gebracht worden.

"Titan" verschwand auf "Titanic"-Erkundungstour

Weitere mutmaßliche menschliche Überreste seien sorgfältig aus den Trümmern der "Titan" geborgen worden. Sie sollen nun von US-Medizinern analysiert werden.

Das Tauchboot war am 18. Juni verschollen, nachdem es zu einer Erkundungstour des "Titanic"-Wracks aufgebrochen war. Die US-Küstenwache hatte mit Hilfe vor allem kanadischer Kräfte rund 700 Kilometer südlich von Neufundland eine großangelegte Suche gestartet, die Menschen weltweit verfolgten. Tage nach dem Verschwinden entdeckte ein Tauchroboter dann knapp 500 Meter vom Bug des "Titanic"-Wracks entfernt die Trümmer.

Sicherheitswarnungen ignoriert: Fünf Menschen starben

Alles deutet darauf hin, dass der Rumpf des Boots dem enormen Wasserdruck nachgab und implodierte. Die "Titanic" liegt in rund 3.800 Metern Tiefe auf dem Meeresgrund. Der Luxusdampfer war im Jahr 1912 untergegangen, mehr als 1.500 Menschen starben damals.

An Bord der "Titan" waren der Franzose Paul-Henri Nargeolet (77), der britische Abenteurer Hamish Harding (58), der britisch-pakistanische Unternehmensberater Shahzada Dawood (48) und dessen 19-jähriger Sohn Suleman. Der Chef der Betreiberfirma Oceangate, Stockton Rush (61), steuerte das Boot.

Nach Einschätzung verschiedener Experten hatten die Entwickler und Betreiber des Tauchboots anerkannte Standards umgangen und Warnungen missachtet. Medienberichten zufolge warnte schon 2018 ein Brief der Organisation Marine Technology Society (MTS) vor dem experimentellen Charakter des touristischen Angebots, und dass die Fahrten in einer Katastrophe enden könnten. Die Trümmerteile könnten den Ermittlern wichtige Informationen geben, etwa wo die Schwachstelle des Rumpfs der "Titan" gewesen sein könnte.

(APA/Red.)

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