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Weitere Kämpfe in Mogadischu

In der somalischen Hauptstadt Mogadischu ist es am Samstag wieder zu schweren Kämpfen zwischen den Milizen der Warlord-Allianz und jenen der islamischen Tribunale gekommen.

Tausende Menschen sind auf der Flucht. UNO-Generalsekretär Kofi Annan forderte von den Konfliktparteien eine „sofortige und bedingungslose“ Waffenruhe, wie sein Sprecher Stephane Dujarric in New York erklärte. Den Kämpfen sind seit Donnerstag etwa 60 Menschen zum Opfer gefallen, mehr als 150 weitere wurden verletzt.

Die so genannte Anti-Terror-Allianz, die nach Ansicht politischer Beobachter von den USA unterstützt wird, hatte den Flughafen von Mogadischu erobert. Sie kämpft gegen die Miliz der Islamischen Gerichte. Die Warlord-„Allianz für die Wiederherstellung des Friedens und für den Widerstand gegen Terrorismus“ (ARPCT) bekämpft die Macht islamischer Gerichte, die in einigen Stadtteilen mit der Anwendung des islamischen Rechts für etwas Stabilität gesorgt haben. Die ARPCT beschuldigt diese Gerichte, Mitglieder des Terrornetzwerks Al-Kaida zu schützen, die in Somalia vermutet werden.

Der unter einer schweren Dürre leidende ostafrikanische Staat versank nach dem Sturz von Diktator General Mohammed Siad Barre 1991 in Chaos und Anarchie. Nach einer schweren Hungerkatastrophe 1992 hatte die UNO eine internationale Luftbrücke nach Somalia eingerichtet. Mit der Landung einer US-geführten multinationalen Truppe begann die Operation „Restore Hope“, die mit einem Fiasko endete. Rund 37.000 Friedenssoldaten sollten die Versorgung der Hungernden sichern. Im Oktober 1993 wurden in Mogadischu 18 US-Soldaten von einer wütenden Menschenmenge umgebracht, die Leichen geschändet. Der damalige US-Präsident Bill Clinton ordnete daraufhin den Abzug der amerikanischen Truppen an. Wegen fehlender Kooperation der Bürgerkriegsmilizen beschloss der Weltsicherheitsrat das Ende der Somalia-Hilfsaktion.

Die 2004 gebildete gesamtstaatliche Regierung ist gespalten und hält sich abwechselnd in Mogadischu und in der Stadt Jowhar auf. In den Landesteilen Somaliland und Puntland bestehen separatistische Regierungen.

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