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Weitere Homosexuellen-Massenhochzeiten

Im Standesamt von San Francisco haben sich am Mittwoch weitere 175 schwule und lesbische Paare das Jawort gegeben. Konservative Gruppen haben Klagen bei Gericht eingereicht.

Seit vergangener Woche wurden über 2.700 Homosexuellen-Ehen geschlossen.

Eine staatliche Behörde in der Landeshauptstadt Sacramento will die Heiratsurkunden aber nicht anerkennen. Nach US-Medienberichten bemängelten die Sachbearbeiter Änderungen in den Dokumenten.

Die Standesbeamten in San Francisco haben unter anderem die Begriffe „Braut” und „Bräutigam” durch „Antragsteller” ersetzt. US-Präsident George W. Bush hat sich am Mittwoch erneut gegen Homosexuellen-Ehen ausgesprochen. Er sei „besorgt” über die Ereignisse in der kalifornischen Stadt, sagte Bush in Washington. Er kritisierte insbesondere „aktivistische Richter”, die sich in dieser Frage einschalteten.

Ein Gericht in San Francisco wollte vorerst keinen Stopp der umstrittenen Hochzeiten verhängen. Zwei konservative Gruppen hatten am Dienstag vor einem Obergericht in San Francisco Klagen eingereicht, um damit ein sofortiges Verbot weiterer Eheschließungen von lesbischen und schwulen Paaren zu erwirken. Sie haben auch die Auflösung der bereits geschlossenen Homosexuellen-Ehen gefordert. Eine weitere Anhörung ist für Freitag angesetzt.

San Franciscos Bürgermeister Gavin Newsom, der den Standesbeamten grünes Licht für die Trauung von Lesben und Schwule gab, will die spektakulären Massenhochzeiten fortsetzen. Ein Verbot der Homosexuellen-Ehe verstoße gegen das Gleichstellungsgesetz von Kalifornien, argumentierte Newsom.

Das junge Stadtoberhaupt forderte Präsident Bush dazu auf, die frisch getrauten Lesben Phyllis Lyon (79) und Del Martin (83) zu treffen. Mit ihnen sollte er darüber diskutieren, warum sie sich die gleichen Rechte wie andere langjährige Paare wünschten. Die seit 51 Jahren befreundeten Frauen wurden am vergangenen Donnerstag als erstes gleichgeschlechtliches Paar in San Francisco getraut.

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