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Weitere Festnahmen im Parmalat-Skandal

Der Parmalat-Skandal zieht weitere Kreise. Am Mittwoch wurden in Parma die Ex-Finanzchefs des Lebensmittelkonzerns Fausto Tonna und Luciano Del Soldato festgenommen.

Verhaftet wurden auch Vertreter der Parmalat-Buchprüfungsgesellschaft Grant Thornton, Präsident Lorenzo Penca und zwei Buchhalter Parmalats, Gianfranco Bocchi und Claudio Pessina, die bereits in den vergangenen Tagen vernommen worden waren.Insgesamt gab es somit acht Festnahmen. Die Staatsanwaltschaft von Parma hat am Mittwoch auch den Präsidenten der italienischen Großbank San Paolo Imi, Rainer Maser,vernommen. San Paolo IMI ist eine der Gläubigerbanken Parmalats.Die Staatsanwaltschaft von Parma und Mailand haben auch eine Untersuchung um die US-Bank Bank of America in die Wege geleitet. Die Ermittler gehen davon aus, dass einige Funktionäre des Geldhauses über die Bilanzfälschungen bei Parmalat informiert waren, berichteten italienische Medien am Mittwoch. Überprüft wird die Korrespondenz zwischen der Bank und Parmalat. Die Ermittler vermuten, dass Parmalat Bankkonten bei der Bank of America hatte.Parmalat hatte in der vergangenen Woche mitgeteilt, dass durch die Bank of America bei einer Parmalat-Tochter auf den Kaiman-Inseln(Bonlat Financing Corp) offenbar eine Bilanzfälschung in Höhe von fast vier Mrd. Euro aufgedeckt worden sei. Die Mailänder Staatsanwaltschaft sieht eindeutige Belege für eine gefälschte Buchführung und ermittelt in diesem Zusammenhang Justizkreisen zufolge gegen Firmengründer und Ex-Konzernchef Calisto Tanzi.Medienberichten zufolge ist die Bank of America bei Parmalat mit mehr als 500 Mio. Euro engagiert. In Österreich ist Parmalat mit einer Sperrminorität von 25 Prozent plus einer Aktie an der NÖM beteiligt. Die Rohmilchlieferungen wurden bereits vergangene Woche eingestellt, die noch offenen Rechnungen liegen bei „ein paar hunderttausend Euro“, wie es zuletzt hieß. Die Österreich-Tochter von Parmalat ist laut Medienberichten eine leere Firmenhülle.

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