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Weiter unterschiedliche Angaben über Tote bei Protesten in Libyen

Unterschiedliche Angaben hat es am Sonntag weiter über die Zahl der Toten bei regierungskritischen Protesten in Libyen gegeben.
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Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) sprach von mindestens 104 seit Dienstag getöteten Menschen. Andere Quellen gaben die Zahl mit mindestens 77 oder sogar mehr als 200 an.

Die Zahl seiner Organisation beruhe auf Angaben von Medizinern und Augenzeugen, sagte der Direktor des HRW-Büros in London, Tom Porteous, der Nachrichtenagentur AFP. Wegen der schwierigen Kommunikation in das Land stelle die Zahl jedoch ein unvollständiges Bild der Situation dar. “Wir sind sehr besorgt, dass sich hinsichtlich der Menschenrechtssituation eine Katastrophe anbahnt”, sagte Porteous.

Nach Berechnungen der Nachrichtenagentur AFP, die auf verschiedenen libyschen Quellen basieren, kamen in den vergangenen fünf Tagen bei den Protesten gegen die Regierung von Staatschef Muammar Gaddafi landesweit mindestens 77 Menschen ums Leben, die meisten davon in der östlichen Stadt Benghazi.

Die Website “Libya al-Youm” sprach hingegen am Sonntag von 208 Toten. In der Stadt Benghazi habe sich ein Teil der Soldaten den Aufständischen angeschlossen. Einige Städte sollen nach Angaben von Oppositionellen ganz oder zum Teil “befreit” sein. Von unabhängiger Seite ließen sich diese Informationen jedoch nicht verifizieren.

Libyen macht eine ausländische Verschwörung für die Unruhen verantwortlich. Die staatliche Nachrichtenagentur Jana verbreitete am Samstagabend, die Sicherheitskräfte hätten Angehörige einer Verschwörergruppe festgenommen, darunter Palästinenser, Tunesier und Sudanesen. Es sei möglich, dass der israelische Geheimdienst seine Finger im Spiel habe.

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