“Es hat bisher keine Einvernahme stattgefunden”, erklärte Heinz Rusch, Sprecher der Staatsanwaltschaft Feldkirch, am Mittwochvormittag auf APA-Anfrage. Wann der Mann erstmals Stellung zu den Vorwürfen nehmen kann, war weiter unbekannt.
Unterdessen werden die 24-jährige Mutter von Cain sowie sein sechsjähriger Bruder nach Angaben der Jugendwohlfahrt weiter intensiv betreut. Der Sechsjährige wurde selbst schwer misshandelt und musste den Tod des Dreijährigen miterleben. Noch seien vielen Fragen offen, es stehe aber bereits fest, dass die beiden nicht in ihre bisherige Wohnung zurückkehren werden. Man werde alles zum Schutz der Frau und des Buben unternehmen, bat die Jugendwohlfahrt dringend, “Mutter und Sohn in Ruhe zu lassen”.
Die Jugendwohlfahrt ihrerseits wurde nun auch vom BZÖ angezeigt. In seinem in der Vorwoche angekündigten Schreiben an die Staatsanwaltschaft Feldkirch bittet Nationalratsabgeordneter Christoph Hagen anhand seiner Darstellung, “die in diesem Fall strafrechtlich relevanten Sachverhalte zu prüfen”. Hagen selbst sieht es als erwiesen an, dass die Behörden über die “dramatischen Familienverhältnisse und die Aggressivität” des Tatverdächtigen informiert waren, die Jugendwohlfahrt sei aber trotzdem untätig geblieben. Außerdem stellte das BZÖ im Zusammenhang mit dem Tod von Cain drei parlamentarische Anfragen. Der Tiroler Luca-Kinderschutzverein hatte die Jugendwohlfahrt bereits am 12. Jänner angezeigt.
Der dreijährige Cain war am Abend des 8. Jänner in Bregenz tot aufgefunden worden, nachdem der mutmaßliche Täter den Notruf verständigt hatte. Die Mutter war zur Tatzeit außer Haus. Während gegen den 26-Jährigen Ermittlungen wegen Mordes laufen, werden gegen die Frau Erhebungen hinsichtlich einer möglichen Verletzung ihre Fürsorge-und Obhutpflichten geführt.