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Weiter „wilder Streik" im Nahverkehr

Obwohl Innenminister Pisanu mit Klagen gedroht hatte, wenn trotz der Einigung um den neuen Vertrag die Arbeit niederlegt werden sollte, streikten die Busfahrer weiter.

In Genua sind seit Samstag keine öffentlichen Verkehrsmittel mehr unterwegs.

Nachdem am Wochenende in Dutzenden italienischen Städten, darunter Mailand, Rom, Florenz und Bologna, die öffentlichen Verkehrsmittel ganz oder fast ganz still standen, schien sich die Lage am Montag in Rom und Mailand vorerst normalisiert zu haben. Um weiteres Chaos in der Weihnachtswoche zu vermeiden, hatte der Innenminister die Polizeichefs am Sonntag zur „gesetzlichen Einberufung” der Bediensteten der lokalen Verkehrsgesellschaften aufgefordert. Sie sind somit zur Arbeit gezwungen, wollen sie ein Strafverfahren vermeiden.

Die Streikwelle am Wochenende richtete sich gegen den Tarifabschluss für die insgesamt rund 100.000 Beschäftigten im Nahverkehr. Gewerkschaften und Regierung hatten sich am Samstag nach monatelangem Streit auf Gehaltserhöhungen von 81 Euro pro Monat und eine Einmalzahlung von knapp 970 Euro geeinigt, was von den Arbeitnehmern als unannehmbar bezeichnet wurde. Trotz der Opposition der Gewerkschaften hatten die Bediensteten am Sonntag beschlossen, den „wilden Streik” fortzusetzen.

Die Gewerkschaften zeigten jedoch Verständnis für die Streikenden. „Das öffentliche Verkehrssystem steht vor dem Zusammenbruch, der Staat kümmert sich nicht darum”, erklärte der Chef des stärksten Gewerkschaftsverbands des Landes, Cgil, Guglielmo Epifani.

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