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Wein-Boom an Uni und FH

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Im Herbst beginnt nicht nur die Weinlese. Ab dem WS 2004/05 hält die Önologie auch Einzug an den Universitäten und FHs. Erstmals wird ein Studium für "zukünftige Weinkenner" auf der BOKU angeboten.

Die Vermittlung von Wissen rund um den edlen Tropfen hält ab dem neuen Studienjahr 2004/05 auch Einzug an den Universitäten und Fachhochschulen. Mit dem heuer erstmals an der Universität für Bodenkultur (Boku) angebotenen Bakkalaureats-Studium „Weinbau, Önologie und Weinwirtschaft“ wird die Weinkunde nämlich erstmals akademisch. Gleichzeitig starten in Eisenstadt in diesem Semester Wein-spezifische Fachhochschul-Studiengänge.

Bisher gab und gibt es an Ausbildungsmöglichkeiten im Schulbereich in Niederösterreich, Burgenland und der Steiermark Landwirtschaftliche Fachschulen, an denen man zum Weinbau- und Kellermeister werden konnte. Als Höhere Bundeslehranstalt (HBLA) hat sich Klosterneuburg dem Wein- und Obstbau verschrieben.

Für Absolventen dieser „Höheren Bundeslehranstalt und Bundesamt für Wein- und Obstbau“, welche als Kooperationspartner der Boku das neue Bakkalaureatsstudium mitgestalten wird, gibt es auch spezielle Anrechnungsmöglichkeiten. Generell umfasst das neue Önologie-Studium an der Boku Grundlagen in den Fächern Chemie, Mathematik und Bodenkunde. Fachlich geht es dann etwa weiter mit Rebkultivierung, Pflanzenschutz, Traubenproduktion- und -verarbeitung über Weintechnologie bis hin zu Weinvermarktung im In- und Ausland.

An der Boku selbst konnte man bisher nur generell Landwirtschaft studieren. Dabei war es zwar möglich, sich auf das Gebiet „Wein“ zu spezialisieren und etwa eine einschlägige Diplomarbeit oder Dissertation zu schreiben. Im Rahmen des neuen Bakkalaureats stehen dagegen Weinbau, Weinausbau – die eigentliche Önologie – und Weinmarketing von Anfang an im Mittelpunkt des Interesses. Ist der Bakkalaureats-Abschluss (sechs Semester) geschafft, steht der Weg offen etwa zu einem Diplomstudium. In vier Semestern kann man mit einer önologischen Abschlussarbeit zum Diplom-Ingenieur aufsteigen.

Organisator Helmut Redl, Professor am Institut für Pflanzenschutz der Boku erwartet aber nicht nur Bakkalaureats-Anwärter, sondern auch außerordentliche Studierende. Etwa Marketingprofis, Manager, Winzer oder Fachjournalisten und sogar Mediziner hätten bereits Interesse angemeldet, so Redl gegenüber der APA.

Lehrgänge im Burgenland

Im Fachhochschulbereich widmet sich – natürlich – das Burgenland dem Wein: In Eisenstadt soll der Fachhochschul-Bakkalaureats-Studiengang Internationales Weinmanagement mit 30 Studienplätzen Absolventen eine fundierte Berufsausbildung zur wirtschaftlichen Führung von Produktions-und Handelsbetrieben in der Weinwirtschaft vermitteln. Die Ausbildung wird als dreijähriges Vollstudium geführt und umfasst unter anderem die Schwerpunkte Önologie und Weinbau, Wirtschaftssprachen mit Schwerpunkt Mittel- und Osteuropa sowie Betriebswirtschaftslehre. Ein anschließender berufsbegleitender Magisterstudiengang Internationales Weinmarketing mit 15 Teilnehmern dauert zwei Jahre und dient zur akademischen Höherqualifizierung.

Wer seine Zukunft in der fachkundigen Weinberatung in der Gastronomie sieht, dem steht darüber hinaus eine Sommeliers-Ausbildung offen. So bietet etwa das Wifi Kurse zum Diplom-Sommelier an: Diese sollen etwa die richtige Serviertemperatur vermitteln und welcher Wein am besten zur gewählten Speise passt. Ein Sommelier sollte dem Gast auch die wichtigsten Begriffe auf der Weinkarte erklären können und fehlerhafte Weine erkennen.

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