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Weihnachtsgeschäft lässt die Kassen klingeln

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Wer profitiert eigentlich am meisten vom Weihnachtsgeschäft? Der Buchhandel darf sich neben Schmuck- und Spielzeughandel über den größten Umsatz freuen.
Weihnachtsshopping in Wien
Im Dezember machen die Buchhändler 25 Prozent ihres Jahresumsatzes, bei Erlösen zwischen 700 und 800 Mio. Euro entspricht das in etwa 190 Mio. Euro. Derzeit beschert ihnen aber nicht nur das Christkind satte Umsatzzuwächse, sie nutzen die Gunst der Stunde und versuchen aus dem desaströsen Ergebnis der Österreicher bei der Pisa-Studie Profit zu schlagen. Bei Thalia beispielsweise wurde das Kinder- und Jugendbuchsortiment ausgebaut, gezielte Werbung soll die heimischen Lesemuffel wieder zur Lektüre bringen.

Ein Buch ist das klassische Geschenk in letzter Minute“, weiß Michael Kernstock als Obmann des Fachverbandes der Buch- und Medienwirtschaft in der Wirtschaftskammer (WKÖ) und Inhaber zweier Buchhandlungen. Das heurige Weihnachtsgeschäft dürfte besonders gut werden, im Vergleich zum Vorjahr erwartet Kernstock ein Umsatzplus von 6 Prozent. Aber auch sonst ist es um die Branche gut bestellt: Im gesamten Jahr 2010 soll sich ein Plus von 3 Prozent ausgehen.

Bei Thalia läuft es “sehr gut”, berichtete Thalia-Chef Josef Pretzl. “Bücher sind wertvolle, geschätzte, leistbare und persönliche Geschenke.” Dass der 24. Dezember heuer auf einen Freitag fällt, freut ihn besonders: “Das verlängert die Einkaufszeit.” Besonders gefragt sind bei Thalia angeblich E-Books und der E-Reader Oyo. “80 Prozent der Topseller sind bereits als E-Book verfügbar, der E-Reader verkauft sich sehr gut“, meinte Pretzl. Wie gut, verriet er allerdings nicht.

Auch wenn das Geschäft mit den elektronischen Büchern nun schön langsam ins Rollen kommt, tragen E-Books erst 0,1 Prozent zum Umsatz bei. In den nächsten zehn Jahren soll deren Anteil bereits 10 bis 15 Prozent ausmachen. Die Verlage haben das Potenzial erkannt und bringen Bücher nicht mehr nur in gedruckter Form und als Hörbuch auf den Markt, sondern auch als E-Book. In die Köpfe der Leser muss das elektronische Buch aber erst richtig einziehen. Was vielen nicht bewusst sei: Das E-Book kostet was, so Kernstock. Im Schnitt zwischen 13 und 18 Euro.

Der Wettbewerb im Buchhandel findet vor allem im Internet statt. Dass der stationäre Buchhandel an Bedeutung verliert, will freilich niemand bestätigen. In Österreich wird bereits bis zu 15 Prozent des Umsatzes online erwirtschaftet.

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