Insgesamt wird ein Umsatz von 350 Mio. Euro erwartet, wie eine im Auftrag der Wirtschaftskammer durchgeführte Umfrage ergab. Im Schnitt will jeder Wiener sieben Geschenke verteilen – gleich viele wie 2009 – und hat dafür insgesamt 360 Euro budgetiert. Das sind um 10 Euro mehr als im Vorjahr.
Generell zeige das Weihnachtsgeschäft “eigentlich jedes Jahr” eine leicht steigende Tendenz, konstatierte die Kammerpräsidentin. Negative Auswirkungen durch die Budgetkonsolidierung des Bundes erwarte sie vorerst nicht. Wie viel für Geschenke ausgegeben werde, sei eine Frage der Stimmung und nur bei wenigen durch die eigene wirtschaftliche Situation begrenzt.
Ältere besonders großzügig
Heuer werden laut Umfrage 1,2 Mio. Wiener (85 Prozent) zu Weihnachten Präsente verschenken. Sie verteilen in Summe etwa 9 Millionen Packerln an Freunde und Familie. Ältere Konsumenten zeigen sich am großzügigsten, sie wollen mehr als 400 Euro locker machen. Immerhin 10 Prozent der Wiener planen mehr als 800 Euro auszugeben. Jeder Sechste will sein Budget mit 100 Euro begrenzen. Pro Geschenk werden laut Jank im Schnitt 52 Euro ausgegeben. Das sind um zwei Euro mehr als 2009.
Einmal mehr werden besonders viele Bücher auf dem Gabentisch liegen: 39 Prozent der Befragten wollen ein Schriftwerk verschenken, geht aus der Umfrage hervor. Eine Veränderung gab es auf Platz zwei: “Die Bekleidung hat die Gutscheine überholt”, so die Kammerpräsidentin. Die Textilien liegen nun mit 32 Prozent klar vor den Gutscheinen, die sich den dritten Platz ex aequo mit Spielwaren und Bargeld (jeweils 21 Prozent) teilen. Gutscheine werden vor allem für Bekleidung und Textilien (29 Prozent), für Kosmetika und Parfümerieartikel (27 Prozent) sowie Bücher (23 Prozent) gekauft.
Geschenke werden gerne auf den letzten Drücker gekauft
Die Wiener kaufen die Geschenke auch heuer wieder später: Das Geschäft habe sich “hauptsächlich in den Dezember verlegt”, erklärte Jank. In diesem Monat planen 57 Prozent der Befragten, den Großteil der Erledigungen zu machen. Fast jeder Dritte kauft die Geschenke sogar erst kurz vor dem Heiligen Abend. Nur 19 Prozent erledigen die Einkäufe bereits im November.
Der Internethandel spielt laut Jank im Weihnachtsgeschäft nur eine “untergeordnete Rolle”. Sie begründete dies mit der Tradition, “Geschenke persönlich aussuchen zu wollen”. Noch am ehesten genutzt werde das Web von den unter 29-Jährigen. Wenn allerdings Präsente online gekauft werden, dann vor allem Bücher (46 Prozent).
So bestimmt, wie sich die Wiener in der Umfrage bei der Wahl der Geschenke und der Budgetierung zeigten, so unklar sind sie sich über die eigenen Wünsche: 40 Prozent gaben an, noch unentschlossen zu sein. Mehr als die Hälfte der Befragten hat keine Sorge, etwas zu bekommen, was nicht gefällt. Die andere Hälfte wünschte sich allerdings, dass die Schenker mehr Kreativität an den Tag legen und sich etwas Persönlicheres überlegen als Krawatten, Socken und Küchengeräte.