Noch größer ist die Freude jener, die mit der Franziskaner-Missionsschwester in den Krankenzimmern Kontakt pflegen den Patienten. Auch in der 57-jährigen Doris Mages aus Dornbirn findet die Geistliche einen dankbaren Menschen. Frau Mages geht es wieder gut. Sie hatte eine gefährliche Thrombose im Kopf.”Gott sei Dank kam ich rechtzeitig ins Krankenhaus.” Mages wird Weihnachten im Dornbirner Krankenhaus verbringen.”Das ist eine neue Erfahrung für mich. Aber lieber bin ich über Weihnachten hier und danach wieder gesund.”
Elf Jahre Spital
Mit Schwester Erna, der zivil gekleideten Ordensfrau, fühlt sich nicht nur Doris Mages wohl. Die warmherzige Seelsorgerin ist für viele Kranke Trost in schweren Stunden. Natürlich hilft der 62-jährigen Geistlichen dabei ihre große Erfahrung. Sie war schon auf Auslandsmission, verrichtete pastorale Tätigkeiten in verschiedenen Funktionen, leitete drei Jahre lang das Alten-und Pflegeheim in Gaißau.”Dann entwickelte sich bei mir der starke Wunsch, Kranke betreuen zu dürfen.” Seit elf Jahren nun wirkt sie in der Krankenhausseelsorge am Krankenhaus in Dornbirn.”Weihnachten”, weiß Schwester Erna,”öffnet die Herzen ganz besonders.” Da würden Menschen noch zugänglicher und gesprächiger.
Das Friedenslicht
Schwester Erna wird den Kranken auch heute das Friedenslicht bringen und dieses in der Spitalskapelle entzünden. Sie wird von Krankenzimmer zu Krankenzimmer gehen und dankbare Menschen vorfinden. Sie kann abschätzen, wer Unterstützung in welcher Form braucht. Sie wird jenen die Hand halten, die das wünschen.”Und zwar meine Hand unten und die des Patienten oben. Denn würde ich das umgekehrt machen, wäre das dominant. So kann jeder die Hand zurückziehen, wann immer er oder sie es wünscht.” Verschlossene Menschen, die gar nicht mit ihr reden wollen, findet sie selten.
In Ecuador
Schwester Erna hat die Erfahrung gemacht,”dass Krankheit für viele die Chance bedeutet, einmal richtig auf ihr Leben zu schauen, es zu ordnen. Da werden oft grundsätzliche Fragen gestellt und Dinge hinterfragt.” Schwester Erna weiß auch um den Wert von Gesprächen und Erzählungen.”Durch das Erzählen kann sich viel ändern, es können neue Einblicke entstehen.” Den Zauber von Weihnachten hat sie auch für sich selbst bewahrt.”Ich freue mich schon, mit meinen Mitschwestern zusammenzusitzen, zu reden und zu speisen.” Das schönste Weihnachtsfest erlebte Schwester Erna fernab der Heimat.”Das war in Ecuador bei den Müllmenschen von Cartagena. Ich werde niemals vergessen, wie sie mit großer Begeisterung eine Krippe aus Müll gebastelt haben.”