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Weihnacht im Süden liegt im Trend

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„Jingle Bells“ oder Meeresrauschen, Wollmütze oder Bikini, heimatliche Tradition oder exotische Ferne? Immer mehr Wiener finden Gefallen an Weihnachten im Süden.

Die Touristik-Unternehmen TUI und Gruber Reisen freuen sich heuer über ein Plus bei Feiertags-Buchungen für Mauritius und Co. Bei Gulet Touristik sind Hotels auf den Malediven schon seit vielen Wochen ausgebucht, sagte Susanne Förtsch von dem Reiseveranstalter zur APA.

17 Jahre lang reiste die Steirerin Carmen Daricali zu Weihnachten mit ihrer Familie nach Amerika, meist nach Miami. „Weil es dort einfach schöner ist“, sagte sie im APA-Gespräch. „Durch die Sonne sind die Menschen viel fröhlicher und lustiger. Dort kommt mehr Stimmung auf als bei uns“, meinte die Designerin. Die vergangenen drei Jahre verbrachte sie die Festtage im heimatlichen Lieboch bei Graz. „Nächstes Jahr fahre ich aber bestimmt wieder in den Süden“, sagte sie.

Marokko ist im Winter 2006/2007 neben Thailand die Urlaubsdestination mit dem stärksten Wachstum bei TUI. Ein 50 Prozent Plus verzeichnet der Reiseveranstalter in dieser Saison. Auch ein AHS-Professor und eine Immobilienmaklerin aus der Südsteiermark haben sich das nordafrikanische Land als Ziel ausgesucht. „Ausfallen lassen wir Weihnachten deswegen nicht. Wir halten uns nur nicht an dieses strenge zeitliche Korsett und verlegen den Heiligen Abend einfach vor“, sagte der Lehrer zur APA. Wie schon im vergangenen Jahr werde man einfach zwei Tage früher feiern und dann die Koffer packen.

Als die Kinder noch im Haus waren, hat das Ehepaar Weihnachten immer in Mureck verbracht. Im vergangenen Jahr wurden sie erstmals zu dieser Zeit vom Reisefieber gepackt, buchten einen Flug nach Ägypten und trampten mit einem Rucksack durch das Land. Unsere traditionelle Kultur gebe die Gestaltung der Weihnachtsfeiertage fix vor, meinte der Lehrer, der im vergangen Jahr 72 Tage lang durch die Welt gereist war. Er habe jedoch immer bewusst versucht, aus dem Fest etwas anderes zu machen.

Dem Professor dürften es heuer besonders viele Österreich gleich tun. „Für Weihnachten und Silvester haben wir bei unseren Veranstaltermarken Gulet, TUI, 1-2-Fly und Terra Reisen nur mehr Restplätze frei“, so Josef Peterleithner von TUI zur APA. Generell entwickeln sich die Buchungen für die kalte Jahreszeit “überaus erfreulich, weit über unseren Erwartungen“, sagte er. Sowohl bei den Umsätzen als auch bei den Gästen verzeichne man im Winter 2006/2007 Zuwächse jenseits der zehn Prozent, Tendenz steigend.

„Der Winter ist natürlich vor allem für Fernreisen eine beliebte Saison“, so Förtsch von Gulet. Neben den Malediven ziehe es viele Urlauber derzeit nach Mauritius und Dubai. „Sehr beliebt ist auch die Karibik“, sagte sie. Hier seien die Weihnachts-Termine ebenfalls seit Wochen ausgebucht. Auch für Mallorca und Teneriffa verzeichne man „ein schönes Plus“. Besonders stark gefragt bei TUI sei im Winter auch Portugal (ein Viertel mehr Buchungen). Nach der Flutkatastrophe vor zwei Jahren erholt sich auch Thailand als Urlaubsdestination „mit einem Zuwachs von derzeit über 70 Prozent“, sagte Peterleithner.

Generell sei ein Trend zu „höherwertigen Reisen auf Fernstrecken“ zu bemerken, so Patrick Lendl, Verkaufsleiter von Gruber Touristik. Vor allem im höheren Preissegment sei man derzeit gut gebucht. Insgesamt liegen die Weihnachtsbuchungen „leicht über dem Vorjahresniveau“.

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