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Wegen Hochwasser: Absage für das Donauinselfest?

Fällt das Donauinselfest ins Wasser?
Fällt das Donauinselfest ins Wasser? ©APA
Die schweren Regenfälle in ganz Österreich gefährden eine Wiener Institution: Das alljährliche Donauinselfest. Am Donnerstag fällt die Entscheidung: wenn die Treppelwege überflutet bleiben, sehen sich die Veranstalter gezwungen, das Festival zum ersten Mal überhaupt abzusagen.
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Am Donnerstagmittag fällt die Entscheidung, ob das heurige Wiener Donauinselfest das erste Mal in seiner 26-jährigen Geschichte abgesagt werden muss. Zwar liefen die Aufbauarbeiten derzeit unvermindert weiter, aber “solange die Treppelwege überflutet sind, können wir es nicht abhalten”, machte eine Sprecherin der Organisatoren gegenüber der APA klar. Das Sicherheitsrisiko mit überfluteten Treppelwegen sei einfach zu groß.

Bereits jetzt habe man die nahe am Ufer geplante FM4-Bühne höher verlegen müssen – ungeachtet aller Probleme der Lkw im steten Regen und dem damit einhergehenden Schlamm. Ob man gegebenenfalls am Donnerstag “nur” den Freitag und mithin den ersten Festtag absagen muss, oder gleich das gesamte Fest, ließe sich derzeit noch nicht abschätzen, so die Sprecherin.

Einen Tag verkürzen? Ganz absagen?

Nach der derzeitigen Prognose dürfte der Pegelhöchststand der Donau bei Klosterneuburg mit 7,10 Meter bereits am Donnerstag erreicht werden – dies würde einer Durchflussmenge von über 8.000 Kubikmetern pro Sekunde entsprechen, schätzte Gerald Loew, Leiter der Wiener Hochwasserzentrale (MA 45), im APA-Gespräch. Derzeit, am Mittwochvormittag, betrage der Wasserstand bei Klosterneuburg 6,66 Meter. Die Durchflussmenge liege bei 6.400 Kubikmetern pro Sekunde. Grundsätzlich sei Wien auf derlei Mengen vorbereitet, zumal hier der Hochwasserschutz der Donau auf eine Durchflussmenge von 14.000 Kubikmeter pro Sekunde ausgerichtet ist.

Hoffnung besteht

Allerdings könne sich die Hochwasserspitze bei weiteren Regenfällen auch nach hinten verschieben, und dann könne es für das Donauinselfest eng werden. “Ich bin dennoch guter Dinge, dass wir es schaffen”, zeigte sich Loew überzeugt, die Treppelwege noch rechtzeitig räumen zu können, sollte der Pegelhöchststand am Donnerstag kommen. Garantieren könne man allerdings nichts.

Auch der Wiener Feuerwehr bereitet die derzeitige Situation Kopfzerbrechen, allerdings gebe es in Wien abseits des Donauinselfestes keinerlei Probleme, wie Martin Heinisch, stellvertretender Branddirektor der Feuerwehr, gegenüber der APA betonte. Die Feuerwehr sei daher mit der normalen Einsatzstärke von 500 Mann täglich im Einsatz. Sollte sich die Situation verschlimmern, könnte diese Zahl kurzfristig auf 1.700 aufgestockt werden.

Feuerwehr: 18 Mann und drei Boote fürs Fest bereit

Auf der Donauinsel sind derzeit zwei Gruppen mit je sechs Mann sowie Feuerwehrtaucher im Einsatz. Dies sei notwendig, um die Aufbauarbeiten zu sichern und auch die eigenen Stützpunkte für das Fest aufzubauen. Während des Festes wäre die Feuerwehr mit 18 Mann sowie drei Booten vertreten. Diese Einsatzstärke entspricht den üblichen Vorgaben des Donauinselfestes und wird bei Abhaltung des Festes nicht erweitert.

Sollte das Fest trotz aller Probleme im Vorfeld regulär stattfinden, sind ab Freitag bis einschließlich Sonntag 2.000 Künstler auf 13 Bühnen angekündigt. Zu den heurigen Stargästen gehören Christina Stürmer und Roger Cicero ebenso wie die britischen Formationen Razorlight und Snow Patrol oder der deutsche Rap-Veteran Thomas D von den Fantastischen Vier. Bereits zu den Inselveteranen zählen die EAV, Wolfgang Ambros, der sich heuer mit den Vereinigten Bühnen verbinden will, und Luttenberger*Klug. Aber auch “Manfred Mann’s Earthband” hat sich heuer erneut verpflichten lassen.

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