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Wegen HHC-Verbot: Bernhard Amann wettert gegen Minister Rauch

Gesundheitsminister Johannes Rauch (l., Grüne) wird von Bernhard Amann scharf kritisiert.
Gesundheitsminister Johannes Rauch (l., Grüne) wird von Bernhard Amann scharf kritisiert. ©VN/APA/CanvaPro
Seit Donnerstag gilt der Cannabis-Begleitstoff HHC für Handel und Herstellung als verboten. "Legalize!"-Obmann Bernhard Amann kritisiert den Entschluss scharf.
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Amann: Verbot als Schritt in falsche Richtung

"Während in den umliegenden Staaten wie Deutschland, Schweiz und Italien Cannabis vor der Legalisierung steht, Tschechien seit 15 Jahren bereits mit guten Erfolgen legalisierte, prolongiert Österreich eine für die hunderttausenden KonsumentInnen überhaupt nicht nachvollziehbare Verbotspolitik und verbietet sogar noch den Handel des Cannabis-Begleitstoffs HHC", so Amann in einer Aussendung.

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"Repressiv und menschenunwürdig"

Laut Amann habe Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) mit dem am Donnerstag verkündeten Verbot "im Gegensatz zu früheren Aussagen eine 180-Grad-Wende" vollzogen. "Anstatt die liberalen Bestrebungen der Nachbarländer zu antizipieren, praktiziert er offenbar aus 'Überbravung' gegenüber seinem Koalitionspartner ÖVP eine repressive und menschenunwürdige Drogenpolitik", sagt Amann über Rauch. Mit dem HHC-Verbot werde erneut der Schwarzmarkt bedient - mit all seinen negativen Begleiterscheinungen. Gerade die Beimischungen bei illegalen Substanzen würden sich schädlich auf Konsumenten aus. "Das Organisierte Verbrechen klatscht dafür Beifall", meint der "Legalize!"-Obmann.

Auch der CBD-Händler Daniel Feurstein (Hanafsan) wird für seine Aussagen am Donnerstag in den Vorarlberger Nachrichten kritisiert. "Gerade in seinen Geschäftslokalen werden Hanfprodukte zu völlig überhöhten Preisen angeboten. Natürlich bleibt es Herrn Feurstein unbenommen, seine Preise festzulegen, dass jedoch, wie er sagt, HHC zu Problemen führt, ist uns in der Praxis nicht bekannt", so Amann. Er führt weiter aus: "Wir sind täglich mit Konsumenten konfrontiert, welche mit HHC in Kontakt gekommen sind, und bisher hat sich niemand über negative Wirkungen beschwert. Viele Betroffene können mit dieser Substanz umgehen, ganz im Sinne der Selbstermächtigung." Es ärgere ihn einfach, wenn der "der Obermoralminister solche unsinnigen Gesetze erläßt und ein Händler diese noch mit unfachlichen Äußerungen bestätigt!"

"Wenn ich konsumiere, muss ich besitzen!"

Bernhard Amann fasst in Richtung des Gesundheitsministers zusammen: "Der Konsum ist straffrei, lieber Johannes, aber der Besitz nach dem Suchtmittelgesetz verboten! Und wenn ich konsumiere, muss ich eine Substanz besitzen! Kapiert? Was die Grünen in Sachen Drogenpolitik abliefern, ist nur noch peinlich. Nicht nur das aktuelle HHC-Verbot, sondern auch die Forderung nach einem Grenzwert bei Cannabis im Straßenverkehr wir von Frau Gewessler ignoriert."

Tatsächlich sei es laut Amann Zeit, "eine menschenwürdige und liberale Drogenpolitik einzuleiten, denn die Verbotspolitik ist auf allen Ebenen gescheitert."
Abschließend richtet er ein Appell an die Ärzteschaft, die sich oft weigere, Cannabis-Medikamente an Schmerzpatienten zu verschreiben: "Man sollte endlich die Vorurteile beiseite legen und den berechtigten Wünschen der betroffenen Menschen entsprechen."

(VOL.AT)

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