Wegen heftigen Sturms: Kreuzfahrt vorzeitig abgebrochen
Besonders betroffen: die "AIDAperla", die ihre Norwegen-Kreuzfahrt einen Tag früher als geplant in Hamburg beenden muss. Auch die "AIDAprima" spürt den Druck des Wetters und passt ihre Route an.
Rückkehr vor dem Sturm
Die "AIDAperla" war am 18. Oktober zu einer einwöchigen Reise in Richtung norwegische Fjorde aufgebrochen. Doch statt wie geplant am Samstag wird das 300 Meter lange Kreuzfahrtschiff nun bereits am Freitagmorgen in Hamburg festmachen. Der Grund: Windgeschwindigkeiten bis zu Orkanstärke 12 bedrohen die Passage über die Nordsee und insbesondere die Einfahrt in die Elbe.
Laut AIDA Cruises habe man sich "präventiv im Interesse des Reisekomforts" zu dieser Änderung entschlossen, wie ein Unternehmenssprecher gegenüber der "Bild"-Zeitung erklärte. Man wolle "die Sicherheit der Mitfahrer und einen reibungslosen Gästewechsel am Samstag" gewährleisten. Eine Sperre der Elbe war laut meteorologischen Prognosen durchaus im Bereich des Möglichen.
Route geändert: Stopps gestrichen, Bergen statt Haugesund
Statt wie geplant weiter gen Norden zu fahren, wurde die Reiseroute kurzfristig geändert. Die geplanten Stopps in Ålesund und Haugesund wurden gestrichen. Dafür legte die "AIDAperla" am Mittwoch außerplanmäßig in Bergen an – ein Hafen an Norwegens südwestlicher Küste, der als Schlechtwetter-Alternative gut geeignet ist.
Trotz der Änderung müssen die Passagiere nicht früher von Bord: Sie können den Freitag noch in Hamburg an Bord verbringen, ehe die Reise wie vorgesehen am Samstag endet.
Auch "AIDAprima" von Sturm betroffen
Nicht nur die "AIDAperla" musste reagieren: Auch die "AIDAprima", derzeit auf einer Route entlang der französischen Küste unterwegs, bekam die Auswirkungen von "Joshua" zu spüren. Der Aufenthalt im französischen Cherbourg wurde verkürzt, um rechtzeitig nach Le Havre zu gelangen. Der belgische Hafen Zeebrügge musste hingegen ganz gestrichen werden.
Stattdessen liegt die "AIDAprima" nun zwei Tage in Le Havre vor Anker, ehe sie – sofern das Wetter es zulässt – am Sonntag wie geplant in Hamburg anlegt.
Ein Sturm, der Routen schreibt
Herbstliche Wetterextreme wie "Joshua" sind auf hoher See keine Seltenheit. Doch dass gleich zwei große Kreuzfahrtschiffe ihre Routen abbrechen oder ändern müssen, ist auch für erfahrene Seeleute nicht alltäglich. Die Entscheidung der Reederei, frühzeitig zu reagieren, wird unter Experten als umsichtig bewertet.
Die Passagiere nehmen das Wetterdrama offenbar gelassen. Laut ersten Rückmeldungen aus sozialen Netzwerken zeigten viele Verständnis für die Sicherheitsentscheidung – und nutzen den unverhofften Landgang in Hamburg als zusätzlichen Bonus-Tag.
(VOL.AT)