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Wegen der Kälte: Wien Energie lief 2016 auf Hochtouren

Wien Energie erzeugte im Jahr 2016 mehr Strom.
Wien Energie erzeugte im Jahr 2016 mehr Strom. ©APA/Helmut Fohringer
Aufgrund der kalten Witterung erzeugte Wien Energie im vergangenen Jahr mehr Strom als im Vergleichszeitraum davor

Die Wien Energie hat 2016 wegen der im Vergleich zum Vorjahr kälteren Witterung mehr Wärme abgesetzt. Die Strom- und Wärmeerzeugung ist gestiegen.

Der kalte Winter bringt auch höhere Heizkosten: Der Gas- und Wärmeverbrauch im Zeitraum Oktober 2016 bis März 2017 lag durchschnittlich um rund zehn Prozent höher als im Vorjahreszeitraum und um knapp fünf Prozent über dem 30-Jahres-Durchschnitt. Ein Heizkunde mit einem durchschnittlichen Jahresverbrauch von 10.700 Kilowattstunden (kWh) zahlt laut Wien Energie unter Berücksichtigung der beiden vorjährigen Gaspreissenkungen um rund 25 Euro mehr.

Die Kraft-Wärme-Kopplungs-Kraftwerke der Wien Energie sind während der Kältewelle im Jänner auf Hochtouren gelaufen. In der zweiten Jännerwoche wurden bei beispielsweise minus 10,5 Grad um 30 Prozent mehr Wärme erzeugt als an einem normalen Wintertag mit null Grad.

Erneuerbare Energie im Winter mit Engpass

Eingesetzt wurden sie auch zur Stabilisierung der Stromnetze. Der heurige Jänner habe gezeigt, wie wichtig die Gaskraftwerke für die Stromnetze seien, so Wien-Energie-Chef Michael Strebl. Der für die Stromnetzstabilisierung zuständige Übertragungsnetzbetreiber, die Verbund-Tochter APG, musste im Jänner für 14 Tage die Warnstufe “gelb” ausrufen – denn die Erneuerbare Energie (Windkraft, Photovoltaik, aber auch Wasserkraft) liefert gerade im Winter zu wenig Elektrizität. Bei der im Zuge der kleinen Ökostromnovelle geplanten Möglichkeit, für die APG Kraftwerkskapazitäten zu Netzstabilisierung zu kontrahieren, sollte nach Ansicht von Wien-Energie-Geschäftsführer Karl Gruber eine Verpflichtung von zumindest drei Jahren festgelegt werden.

Die Gaskraftwerke der Wien Energie hätten im Vorjahr stundenweise wieder positive Deckungsbeiträge erzielt, so Geschäftsführer Peter Gönitzer. Der Einsatz für das Engpassmanagement habe einen Deckungsbeitrag in kleiner einstelliger Millionen-Euro-Höhe gebracht.

Stromerzeugung 2016 um 17 Prozent gestiegen

Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2016 ist die Stromerzeugung um 17 Prozent auf rund 5.870 Gigawattstunden (GWh) gestiegen, die Wärmeproduktion um acht Prozent auf 5.375 GWh. Insgesamt erzeugte die Wien Energie rund 11.250 GWh Energie, um 12,5 Prozent mehr als 2015. Die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien ist um knapp ein Drittel gestiegen, allerdings blieb der Anteil wegen der insgesamt höheren Produktion stabil bei über 20 Prozent.

Der Wärmeverkauf ist wegen der im Vergleich zu 2015 kälteren Witterung um 5,5 Prozent auf fast 6.000 GWh gestiegen. Der Gasabsatz war stabil bei rund 6.630 GWh. Der Stromabsatz war leicht rückläufig (minus 1,7 Prozent auf 9.280 GWh). Insgesamt stieg der Energieabsatz der Wien Energie GmbH um 0,7 Prozent auf 21.900 GWh.

(APA, Red.)

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